Im Umfeld der Aistaiger Familie ist die Betroffenheit nach den schrecklichen Geschehnissen vom Sonntag groß. Foto: Cools

Mutter geht es laut Polizei etwas besser. Kriminalistik und Spurensicherung laufen auf Hochtouren.

Oberndorf-Aistaig/Horb-Dettingen - Wie geht es der Ehefrau und dem Sohn, die die Familientragödie in Aistaig schwerstverletzt überlebt haben? Das ist die Frage, die die Menschen in Oberndorf und Horb in den vergangenen Tagen bewegt.

Vor allem diese Ungewissheit ist für diejenigen, die die Familie persönlich kennen, belastend. Mehrere Tage schwiegen Staatsanwaltschaft und Polizei. Gerüchte kursierten. Doch nun gibt es zumindest eine aktuelle Aussage von offizieller Stelle. "Wir können sagen, dass es der Frau etwas besser geht und sie aus dem künstlichen Koma geholt wird. Die Ärzte haben die Hoffnung, dass die Frau am Wochenende das erste Mal zumindest kurz zum Tathergang befragt werden kann", sagt Polizei-Pressesprecher Dieter Popp. Auch Staatsanwalt Markus Wagner bestätigt die Verbesserung des Gesundheitszustands der Ehefrau.

Der 13-jährige Junge befinde sich dagegen weiterhin in Lebensgefahr. "Ihm geht es leider nicht so gut", sagt Popp, dem die Betroffenheit selbst anzumerken ist. Mutter und Sohn wurden mit schweren Kopfverletzungen eingeliefert, sie liegen in unterschiedlichen Krankenhäusern der Region. Zum Ablauf des Familiendramas, bei dem der Ehemann tot im Haus gefunden wurde, können Staatsanwaltschaft und Polizei noch keine neueren Informationen geben. "Bisher haben wir vor allem Zeugenaussagen zur Verfügung", so Popp. Darunter fällt auch die Aussage des Angehörigen, den die Frau alarmierte. Kriminalistik und Spurensicherung laufen weiterhin auf Hochtouren. Hoffnungen setzen die Ermittler auch auf die Aussage der Ehefrau.

Unterdessen verdichten sich die Erkenntnisse aus dem Umfeld der Familie, dass die finanzielle Situation des Bauunternehmers sehr angespannt gewesen sei. "Er hat Probleme gerne verdrängt, sich gerne als Strahlemann präsentiert", sagt ein Bekannter. "Er war kein Mann der leisen Töne", sagt ein anderer.

Große Betroffenheit herrscht auch im Tennisclub Dettingen, in dem der Familienvater, der aus dem Ort stammte, seit mehr als 40 Jahren Mitglied war. Am Freitagabend findet die Hauptversammlung des Vereins statt. "Wir haben zunächst darüber nachgedacht, ob wir die Sitzung verlegen sollen. Aber in Absprache mit dem Ältestenrat haben wir uns für die Beibehaltung des Termins entschieden", sagt Vorsitzender Jürgen Roth. "Wir sind alle sehr betroffen und sorgen uns um den Gesundheitszustand von Ehefrau und Sohn, die viele von uns auch gut kennen." So spielte die Familie auch regelmäßig beim Generationenturnier des TC Dettingen mit. Bei der Hauptversammlung werde man beim Totengedenken den Namen des Mannes erwähnen. Man wolle auch an die Ehefrau und den Sohn in diesem Moment denken. Mehr Raum solle die Familientragödie aber nicht einnehmen. "Wir warten auch wie viele andere ab, was die weiteren Ermittlungen ergeben."

Bestürzung herrscht auch unter den Mitschülern des 13-jährigen Jungen vom Sulzer Albeck-Gymnasium. Mitschüler berichten uns, wie sehr sie die Situation mitnimmt. Man habe es in der Schule thematisiert und die Eltern über die Situation in Kenntnis gesetzt. Schulleiterin Katharina Lucke wollte gegenüber unserer Zeitung keine Auskunft geben, wie die Schule mit diesem schwierigen Thema umgeht.