Ein starkes Team: Bürgermeister Hermann Acker und seine langjährige Sektretärin Manuela Schobel. Foto: Zeger

Aller guten Dinge sind drei: Amtsinhaber gewinnt Wahl mit Traumergebnis von 81,4 Prozent. Mit Kommentar

Oberndorf - Volksfeststimmung herrschte gestern ab 19 Uhr im Klosterhof. Als Hermann Acker aus dem Rathaus trat, empfingen ihn die Oberndorfer mit herzlichem Applaus. 81,4 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf den alten und neuen Bürgermeister.

Von den 10.958 Berechtigten gingen 4043 zur Wahl. Mit dem Ergebnis sei er zufrieden, die Wahlbeteiligung hätte besser sein können, meinte der 57-Jährige. Die Erleichterung war Acker anzumerken, und seinen Satz »Ich bin froh, dass der Wahlkampf jetzt vorbei ist«, konnten etliche Oberndorfer so mittragen. Er baue auch weiterhin auf die gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und auf die Unterstützung aus der Bevölkerung, sagte Acker.

Rund 200 Zuschauer waren in den Klosterhof gekommen, um ihren Bürgermeister zu beglückwünschen und mit ihm anzustoßen. Die Stadtkapelle spielte, die Getränke waren eisgekühlt, die Arbeit getan: Ein heißer Wahlsonntag klang in entspannter Atmosphäre aus. Für manchen Lacher sorgte der Auftritt von Jörg Rinker, der mit Gitarre und umfunktioniertem Kinderwagen das »Oberndorf-Lied« und manches Schmankerl aus dem Wahlkampf zu berichten wusste.

Ackers Ergebnisse lagen zwischen 68,7 Prozent in Hochmössingen und 89,9 Prozent in Bochingen. Auf Hans-Joachim Thiemann entfielen 358 Stimmen (8,9 Prozent). Sein stärkstes Ergebnis bescherten ihm die Hochmössinger mit 10,6 Prozent.

Roland Biswurm, der für die »Nein-Idee-Baden-Württemberg« antrat, hatte in der Neckarvorstadt die meisten Anhänger. Dort wählten ihn 10,2 Prozent der Wahlberechtigten.

181 Wähler trugen einen anderen Namen in den Stimmzettel ein. Die meisten Stimmen erzielten Wolfgang Hauser (diplomierter Bankbetriebswirt, 30 Stimmen) und Stadtrat Dieter Rinker (23 Stimmen).

Kommentar: Noch wertvoller

Von Karin Zeger

Von so einem Wahlergebnis kann manch einer seiner Bürgermeister-Kollegen landauf, landab nur träumen: 81,4 Prozent der Oberndorfer, die gestern von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten, setzen auch weiterhin auf Hermann Acker als obersten Repräsentanten der Stadt. Die turbulente Wahlkampfzeit mit den polarisierenden Gegenkandidaten Hans-Joachim Thiemann und Roland Biswurm haben Nerven gekostet – auf allen Seiten. Allerdings kamen in den vergangenen Wochen auch Themen zur Sprache, die ohne die beiden vermutlich nicht diese breite Öffentlichkeit gefunden hätten. Wenn Acker diesen Ball gelegentlich aufnimmt, sein Wissen und seine Erfahrung dazupackt, kann seine Arbeit für die Stadt künftig noch wertvoller werden. Denn wie heißt es so schön? Aller guten Dinge sind drei.