Vor einem Jahr waren die Räume von Heckler & Koch bei einer Razzia durchsucht worden. Foto: dpa

Staatsanwaltschaft bestätigt: Heckler & Koch hat Sturmgewehre in mexikanische Krisenregionen geliefert.

Oberndorf - Vor einem Jahr hatten Beamte des Landeskriminalamts und der Bereitschaftspolizei die Geschäftsräume des Waffenherstellers Heckler & Koch durchsucht. Der Verdacht: Der Oberndorfer Rüstungskonzern soll mit Parteispenden den Weg für Waffenlieferungen nach Mexiko geebnet haben. Dies ist generell zwar erlaubt, mexikanische Krisenregionen sind davon allerdings ausgenommen.

H&K, so hieß es, soll jahrelang Bestechungsgelder gezahlt haben, um im Gegenzug Lieferaufträge für Waffen zu erhalten.

Heckler & Koch wies den Verdacht der Staatsanwalt damals in allen Punkten zurück.

Wie die Zeitung taz am Mittwoch vermeldete, soll der Konzern jedoch wirklich mehrere tausend G36-Sturmgewehre in Regionen in Mexiko geliefert haben, die laut deutschen Behörden als gefährlich gelten. "Es sind Waffen dort aufgetaucht, wo sie nicht hätten auftauchen dürfen", zitiert die taz eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Fest stehe jedoch noch nicht, ob Heckler & Koch oder mexikanische Beamte die Verantwortung für die illegalen Lieferungen tragen.

Das Unternehmen selbst hat sich bislang zu den Vorwürfen nicht geäußert.