Foto: Jens Sikeler

Sacrety, Fabio Battista und Lukas Sperlich begeisterten Besucher am Samstag mit ruhigeren Tönen und eigenen Songs.    

Oberndorf - Die Macher des Easter-Cross können auch anders. Statt laut und heftig spielten Sacrety, Fabio Battista und Lukas Sperlich am Samstagabend unplugged und ruhig.

Die Lokalmatadoren "Sacrety" traten beim Easter-Cross zwei Mal auf. Frontmann Fabian Häckel tobt normalerweise auf der Bühne herum. Am Samstag saß er zeitweilig tatsächlich für einige Minuten auf seinem Barhocker. Das ist ungewohnt, erlaubte aber, sich den Songs der Band, die auch am Samstag komplett antrat, von einer ganz neuen Seite zu nähern. Wer vor der Bühne auf und ab hüpft, der bekommt nicht so wahnsinnig viel von den Texten mit. Das ausgesprochen gefühlvolle "Lost in You" zum Beispiel gewinnt, wenn es nur mit akustischen Instrumenten gespielt wird. Was bleibt, ist die unverwechselbare Stimme von Häckel. Und die kann auch spaßig "Es ist Sommer" machte Lust auf die heißen Monate. Einen kleinen Scherz mit dem Publikum erlaubte sich die Band, als sie ausgerechnet "Tell me why" von den Backstreet Boys sang.

Fabio Battista stand auch schon vor einem Jahr beim Easter-Cross auf der Bühne, da allerdings noch mit seiner Band "Furasoul". Die Band gibt es nicht mehr. Er ist sozusagen ihr musikalischer Nachlassverwalter. Battista nimmt den typischen Furasoul- Sound, diese Mischung aus Funk, Reggae und Soul und macht ihn tauglich für seinen Soloauftritt. Heraus kommt dabei Musik, die immer noch sehr rhythmisch ist, die Spaß macht und die trotzdem Tiefaufgang aufweist.

Lukas Sperlich ist gerade dabei, sich als Singer/Songwriter einen Namen zu machen. Der junge Mann, mit dem beeindruckenden Rauschebart, wirkt auf der Bühne zurückhaltend, fast schüchtern. Der Eindruck verschwindet allerdings sofort, wenn er zu singen beginnt, und man denkt sich begeistert: "Was für eine Stimme." Das ist auf einmal so viel Leben und Gefühl, dass man erst mal nur staunend da sitzt. So lange ist Sperlich noch nicht im Geschäft, dass er einen Auftritt allein mit seinen eigenen Songs füllen könnte. Und seine Coverversionen von "Knockin‘ on Heaven’s Door" und "Butterfly" sind auch richtig gut. So richtig zu sich findet er aber bei seinen eigenen Songs. "Lass mal los" ist die musikalische Aufforderung, nach vorne zu blicken. Und mit "dibeldabeldubdubdab" begibt er sich auf die Suche nach einem Menschen, der genauso denkt und fühlt wie er.