Der Nachwuchs bei den Schornsteinfeger fehlt. Foto: dpa

Auszubildende auch in der Neckarstadt schwer zu finden. Vielen ist Arbeit zu dreckig. Kaufmännische Berufe mehr gefragt.

Oberndorf - Die Suche nach Auszubildenden im Handwerk bleibt schwierig, auch in der Neckarstadt.

"Für die Berufe der populären Gewerke wie Maurer oder Zimmermann gibt’s noch Bewerber, sonst fehlen sie", erzählt Karl-Heinz Lange vom gleichnamigen Dachdecker-Betrieb. In seinem Unternehmen gibt’s derzeit zwei Auszubildende, die den Beruf des Dachdeckers und des Flaschners erlernen. "Für einen engagierten jungen Menschen habe ich aber immer eine Stelle frei." Es fehle allerdings an Interessenten. So geht es auch Malermeister Oliver Danner in Aistaig. Keine einzige Bewerbung kam bei ihm in den vergangenen Monaten an. Er will sein Glück direkt auf der Fachschule in Schramberg-Sulgen versuchen und hofft so, einen Lehrling als Maler und Lackierer für kommendes Jahr zu bekommen. "Absolut keine Chance in Baden-Württemberg einen Azubi zu bekommen", hat Schornsteinfegermeister und Bezirksbevollmächtigter Bernd Wiech. Sein derzeitiger Lehrling stamme aus dem hohen Norden. "Unser Beruf ist vielen einfach zu schmutzig."

"Bei uns funktioniert’s noch", sagt Stefan Haaga vom Hagebaumarkt in Bochingen erleichtert. Für den Beruf des Einzelhandelskaufmann habe es mehr Bewerber als Stellen gegeben. Auch das Autohaus Mutschler hatte dieses Jahr keine Probleme, die Lehrstelle als Kfz-Mechatroniker zu besetzen. "Die Interessenten machen bei uns vorab ein Praktikum, dann sieht man sehr schnell, ob’s passt", erläutert Elke Arnold.

In der Industrie, beispielsweise bei exeron und bei Heckler & Koch sowie bei der Stadtverwaltung hatten die Personalabteilungen die freie Auswahl. Dort gab es weit mehr Bewerber als Stellen. Auf zwei Stellen bei exeron kamen beispielsweise rund 50 Bewerber, sagt exeron-Mitarbeiterin Petra Gaiser.