So könnte die barrierefreie Erschließung auf der Rückseite des ehemaligen Lehrerwohngebäudes in Oberndorf aussehen – mit einem Aufzugsturm. Foto: Plan: Glück + Partner

Gremium hält Sanierung des früheren Lehrerwohngebäudes für sinnvoll. Abstimmung mit Denkmalamt.

Oberndorf - Ein wenig Bauchweh hatten die Gemeinderäte schon, als sie in der jüngsten Sitzung der Sanierung des ehemaligen Lehrerwohngebäudes zustimmten. Die Erfahrungen mit dem Schuhmarkt 13 lagen ihnen noch spürbar im Magen.

Im mehrere Bauabschnitte wird die Sanierung gegliedert. Zunächst geht es ans Erdgeschoss. Hier sollen der Jugendtreff und die Büros der Stadtjugendpflege untergebracht werden. In den beiden oberen Geschossen des denkmalgeschützten Gebäudes könnten in den kommenden Jahren dann Büros und Wohnungen entstehen. Gleich im ersten Abschnitt ist vorgesehen, zur barrierefreien Erschließung einen Aufzugsturm und Balkone anzubauen. Dies sei so bereits mit dem Denkmalamt abgestimmt, erläuterten die Architekten Verónica Munín-Glück und Hans-Dieter Glück in der Ratssitzung.

800 000 Euro – in den Haushaltsjahren 2016 und 2017 zu finanzieren – werden dafür in den Etat eingestellt. Die Stadt hat laut Bürgermeister Hermann Acker bereits eine Förderung in Höhe von rund 250 000 Euro beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung eingereicht. Eine komplette Sanierung des Gebäudes beziffern die planenden Architekten auf grob zwei Millionen Euro. Hier könne allerdings Schritt für Schritt vorgegangen werden.

Eine Wärmedämmung im oberen Bereich – unten seien die Natursteinmauern ohnehin dick genug – lasse das Denkmalamt nicht zu, beantworteten die Architekten eine Frage von Stadtrat Wolfgang Maier (CDU). Es ist geplant, eine Holzpelletheizung zu installieren.

Andreas Bronner (SPD) stimmte dem Vorhaben nicht zu. Er befürchtet "wieder ein Millionengrab" wie beim Gebäude auf dem Schuhmarkt.

Nico Pfisterer (Freie Wähler) hätte gerne noch mehr Einblicke in die Bausubstanz. Immerhin sei das Gebäude 150 Jahre alt – eine lange Zeit für ein Fachwerk, in der es sicherlich einige Wasserinfiltrationen gegeben habe.

Robert Häring (CDU) hingegen brach eine Lanze für die Sanierung. Er hält die Schaffung von neuen Räumen für den Jugendtreff für absolut notwendig. Sie seien derzeit im Don-Bosco-Haus regelrecht eingepfercht. "Das ist eine sinnvolle Nutzung für die ganze Stadt." Ruth Hunds (SPD) verlangte während der gesamten Bauphase Transparenz über die Kosten, damit man keine böse Überraschung erlebe. Der Gemeinderat segnete das Vorhaben bei einer Nein-Stimme ab.