Kinder und Erwachsene wetteifern beim Rammeln um die Orangen und Würste der Schantle.
Oberndorf - Sonnig, so wie im vergangenen Jahr, war der Tag am Montag nicht. Heiter und freudenreich war er aber trotzdem – und zwar über alle Maßen.
Die Oberndorfer Schantle nahmen beim Rammeln am Rosenmontag die ganze Oberstadt in Besitz. Ihre Körbe waren vollgepackt mit Würsten und Orangen für die Zuschauer, und die hinkenden Gesellen nahmen so manchen am Rand der Kirchtor- und der Hauptstraße aufs Korn.
Die jüngsten Oberndorfer zeigten, dass sie ihre Lektion gelernt hatten, und die Erwachsenen standen ihnen in nichts nach: Narrensprüche wurden im Chor aufgesagt, und dazu gab's kleine Lektionen am Straßenrand und Musik von der Schantlekapelle und der Jugend der Stadtkapelle. Jauchzen, Singen und Tanzen war angesagt – die Vorfreude auf den heutigen Fasnetsdienstag wurde schon gestern extrem angeheizt.
Manch ein Zuschauer am Straßenrand wurde zum "rechten Sauhond" geadelt, was an diesem Tag eine besondere Ehre ist. Kurz: Die hinkenden Gesellen hatten viel Spaß mit ihren Bewunderern beim Orangenfangen und Wurstschnappen. Gelegentlich spielten sich fast dramatische Szenen ab: Wer schnappt die Wurst? Wer ist am schnellsten und wer am geschicktesten?
Eigentlich war das aber auch fast egal, dabei sein ist schließlich alles – und das gilt auch fürs Rammeln. Und wer aber genau hingesehen hat: Die Jackentaschen wölbten sich bei einer Menge großer und kleiner Zuseher ganz deutlich nach außen – die Schantle lassen sich eben nicht lumpen.
Auf dem Schuhmarktplatz ging das bunte Treiben weiter, wo manch ein Anwohner den Blick von oben aus dem Wohnzimmerfenster genoss.