So sieht es mittlerweile im Innern der ehemaligen Werkhalle aus. Foto: Hogh-Binder Foto: Schwarzwälder-Bote

Umbau: Ehemaligen Werkhallen der Mechanischen Werkstätten Höhe in Altoberndorf werden zum Atelier

Seit geraumer Zeit zieht in die ehemaligen Werkhallen der Mechanischen Werkstätten Höhe am Irslenbach wieder neues Leben ein. Mit Interesse nehmen die Anwohner die Umgestaltung wahr.

Oberndorf-Altoberndorf. Besonders das Innere der Werkhallen verändert sich durch die Umbau- und Renovierungsmaßnahmen erheblich, aber auch das gesamte Gelände erscheint teilweise schon im neuen Gewand. Einen Hinweis darauf, was das Anwesen bald beherbergen wird, geben die ersten Skulpturen im Außenbereich.

Neben großformatigen Sand- und Kalksteinsteinskulpturen und einem Gorilla aus Granit zieht besonders eine 2,30 Meter hohe Stele aus portugiesischem Marmor die Blicke auf sich. Geschaffen hat alle Skulpturen der Bildhauer Jens Hogh-Binder, der bislang sein Atelier am Schluchsee hat. Die Stele mit dem Titel "Figura", ist eine aktuelle Arbeit aus seinem neuesten Werkkomplex und speziell für den Standort in Altoberndorf erarbeitet. Der Gorilla entstand 1978 noch zu Studienzeiten und wurde damals mit dem Akademiepreis der Hochschule in Stuttgart ausgezeichnet.

Jens Hogh-Binder ist nicht nur seit 1983 freischaffender Bildhauer sondern seit 2008 auch Kulturwissenschaftler. Er wird ab dem Frühjahr des kommenden Jahres gemeinsam mit seiner Kollegin und Ehefrau, die ebenfalls an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste studiert hat und hier unter ihrem Künstlernamen Friederike Schleeh in Erscheinung tritt, in Irslenbach einen Standort fürs Arbeiten und Präsentieren von Kunst beziehen – neben dem Atelier in Schluchsee und dem Atelierbüro in Stuttgart.

Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen wird es im kommenden Frühjahr in den beiden Werkhallen sowohl Platz für eine große Ausstellung von circa 200 Quadratmeter geben wie auch Raum für die beiden Studios, in denen neue Skulpturen, Objekte und Bilder entwickelt werden. Das Paar plant regelmäßige Begleitveranstaltungen zu den künftigen Ausstellungen, sei es Vorträge oder Lesungen, überhaupt Fortbildung in Sachen Kunst.

Die Ehefrau des Künstlers ist im Landkreis Rottweil keine Unbekannte, arbeitet sie doch seit elf Jahren als Leiterin der interkommunalen Jugendkunstschule Kreisel. Als Künstlerin hat sie sich bislang im Landkreis zurückgehalten, da sie die Leitungs- und pädagogische Tätigkeit nicht mit ihrer freien Atelierarbeit vermischen will. Deshalb verwendet sie auch seit einigen Jahren ausschließlich ihren Künstlernamen Friederike Schleeh bei der Präsentation ihrer Werke.

Die Bildhauerin und Malerin zeigt in der künftigen Ausstellung vor allem ihre aktuellen Bilder, zum Teil großformatig und in mehreren Ebenen gemalt. Der Betrachter sieht ein komplexes Spiel mit Rhythmus und Anordnung von Farbflächen, wobei ein kontrastreicher Wechsel zwischen geometrischer Form und Raumillusion entsteht. Auch einige Holz-Glas-Objekte aus früheren Jahren sind von ihrer Urheberschaft.

Jens Hogh-Binder hat sich bislang ausschließlich dem Stein verschrieben. Neben figürlichen Skulpturen werden in der Ausstellungshalle monolithische ungegenständliche Arbeiten zu sehen sein und auch Beispiele aus der Serie der Steinbauten, die aus mehreren Steinblöcken zusammengefügt sind. Seit einigen Jahren verwendet der Bildhauer den portugiesischen Marmor, der eine organisch wirkende Farb- und Oberflächenstruktur besitzt.

Die Eröffnung der ersten Ausstellung ist für Ende April 2017 geplant. Wer jetzt schon neugierig ist, kann auf der Projekt-Homepage einen Einblick in die Arbeit und die künftigen Präsentationsräume der Künstler erhalten.

Weitere Informationen: www.co-werk.de