Die Hobbykünstler verpassen ihren Werkstücken den letzten Schliff. Foto: Reinauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: Töpferkurse der Volkshochschule stellen morgen ihre Werke aus / Seit einem Jahr Vorbereitungen

"Aus Bewegung wird Form" lautet der Titel einer Ausstellung, die am morgigen Freitag in der Klosterbau-Galerie eröffnet wird.

Oberndorf. Eine Woche zuvor geht es in der Töpferwerkstatt im Feinwerkbau des Gymnasiums hoch her. Unter der Leitung von Elisabeth Große werden hier den Kunstwerken die letzten Schliffe verliehen.

Die Figur eines Fuchses bekommt eine Glasur, an einem Tisch weiter werden 250 kleine Tonquadrate geformt. Was hat es damit auf sich? Die Tonquadrate werden schwarz glasiert, eines davon grün. Sie kommen anschließend in eine Plexiglasschale, erläutert der Tonkünstler, der einzige Mann unter den Töpferinnen. Er beschäftige sich mit dem Thema "Ikebana" und töpfere Schalen dazu. Die Besucher könnten sich überraschen lassen, wie er das Thema Ton und "Ikebana" (die japanische Kunst des Blumenbindens) verbindet.

An einem anderen Tisch werden Lichtkugeln gestaltet. In diese kommen, wenn sie fertig sind, Lichterketten oder Kerzen. Die Töpferinnen stechen Sternmotive in die Kugel. Eine andere Künstlerin fertigt Tonfiguren für eine Krippe, passend zur Vorweihnachtszeit.

Die Herausforderungen beim Töpfern seien das Glasieren und die Farbgebung, so eine Töpferin. "Man darf sich nicht auf ein bestimmtes Ergebnis versteifen, denn es kommt am Ende immer anders heraus, als man es sich vorgestellt hat", sagt sie. Die Farbe werde dann vielleicht etwas dunkler oder heller, als man es erwartete. Eine Tonskulptur oder -gefäß durchläuft zwei Brennvorgänge: zunächst den Schrühbrand, das Brennen ohne Glasur. Anschließend wird Glasur aufgetragen und noch einmal gebrannt.

Transport der Gefäße ist eine Herausforderung

Eine weitere Herausforderung sei der Transport der Gefäße. Viele Töpferinnen würden zuhause modellieren und die Skulptur zum Brennen in den Kurs bringen. Eine Töpferin erzählt, was passiert, wenn unfreiwillige Bewegung der Tonskulptur zu schaffen mache: Sie fahre vom Lindenhof mit ihren ungebrannten Tonwerken in die Stadt hinunter. Die vielen scharfen Kurven seien oft eine Zitterpartie, und sie müsse ihre Figur dann anschließend noch einmal modellieren, weil diese die Fahrt nicht überlebt habe.

Am morgigen Freitag können Besucher während der Vernissage die Skulpturen, Gefäße und Figuren betrachten, die aus Bewegung und kreativen Ideen entstanden sind. "Wir arbeiten seit einem Jahr auf unsere Ausstellung hin", sagt Elisabeth Große, die auch einige ihrer Arbeiten präsentieren wird. Es ist die zweite Ausstellung der Töpferkurse, die erste liegt allerdings schon mehr als zehn Jahre zurück.

 "Aus Bewegung wird Form": Ausstellungseröffnung ist am morgigen Freitag, 18. November, 19 Uhr, im ersten Stock des Rathauses.