Jeschua Hipp ist evangelischer Pfarrer in Aistaig. Foto: Hipp Foto: Schwarzwälder-Bote

... Pfarrer?: Jeschua Hipp ist einem inneren Ruf gefolgt / Der 38-Jährige sucht Erfüllung in seiner Arbeit

Der 38-jährige Jeschua Hipp ist seit März diesen Jahres Pfarrer für die evangelische Kirchengemeinde in Aistaig.

Oberndorf. Wir haben bei dem gebürtigen Stuttgarter einmal nachgefragt.

Weshalb haben Sie sich für den Beruf des Pfarrers entschieden?

Entscheidung ist ein großes Wort. Ich würde es anders formulieren: Ich habe den Ruf verspürt und mich irgendwann mal darauf eingelassen, ihm auch zu folgen.

Was gehört zu Ihren Tätigkeiten?

Gottesdienste – dazu gehören die Sonntagsgottesdienste, aber auch die sogenannten "Kasualien" wie Taufen, Beerdigungen und Hochzeiten sowie "Sondergottesdienste". Das sind zum Beispiel Schulgottesdienste, Kindergartengottesdienste oder auch Gottesdienste im Grünen. Außerdem kümmere ich mich um weitere spirituelle Angebote wie christliche Meditation oder Andachten zu verschiedenen Anlässen. Und dann ist da natürlich die Seelsorge. Sie beinhaltet seelischen Beistand für Gemeindemitglieder in allen Lebenslagen, Kranken- und Geburtstagsbesuche, Sterbebegleitung und auch die wöchentlichen Besuche im Oberndorfer Krankenhaus. Weiter gehören zu meinen Aufgaben der Konfirmandenunterricht und Religionsunterricht, die Begleitung und Unterstützung der Ehrenamtlichen. Schließlich ist da noch die Verwaltung: wie überall – mehr als man denkt und es von außen aussieht. Mir obliegen etwa die Dienstaufsicht über den Kindergarten, Bausachen und die Koordinierung der Gemeindearbeit.

Empfinden Sie Ihren Beruf als erfüllend?

Ja. Ohne Einschränkung. Immer wieder neu. Gerade auch in den Bereichen, die viele Menschen als schwierig empfinden wie bei der Begleitung Sterbender oder Trauernder, Beerdigungen, Krankenbesuche. Gerade dort erlebe ich, dass Gott mich in meiner Arbeit trägt und meinen Dienst segnet.

Würden Sie nochmals die selbe Berufswahl treffen? Was wäre alternativ für Sie in Frage gekommen?

Ja! Alternativen? Nun schwierig. Ich habe schon in manchen Bereichen gearbeitet und Geld verdient, aber ich suche ja Erfüllung in dem, was ich tue. Mich hat Psychologie immer interessiert – also vielleicht Psychotherapeut. Oder etwas mit Natur wie Landwirt, Förster, Schäfer.

Nach den Ferien beginnen viele Jugendliche mit ihrer Ausbildung. Doch warum ergreift man einen bestimmten Beruf? Und macht er einen auf Jahre glücklich? Das ist sicher bei jedem individuell. Wir haben in Oberndorf bei Menschen aus den verschiedensten Arbeitsbereichen nachgefragt. Diese Interviews präsentieren wir unseren Lesern in loser Reihenfolge.