Oberndorfer Albverein besichtigt Klosteranlage in Alpirsbach / Lebendiges Bild vermittelt

Oberndorf (hw). Nicht nur wandern, sondern auch Kultur war am Sonntag beim Oberndorfer Albverein angesagt. Die Gesamtwanderung vom Lindenhof nach Alpirsbach begann bereits um 7.30 Uhr. Die 20 Teilwanderer fuhren mit dem Linienbus bis Römlinsdorf.

Von dort begann die Tour bis zur Lehmgrubenhütte, oberhalb von Peterzell gelegen, wo sich um 10 Uhr beide Wandergruppen trafen. Nach kurzer Getränkepause begann die gemeinsame Wanderung der 35 Teilnehmer. Vorbei an Breitenwies und dem Teilort Graben bei Reutin ging es runter bis zum Wasserfall des Gräbenbaches. Durch das romantische Aischbachtal, das vom begleitenden Flüsschen seinen Namen hat, führte der Weg, gesäumt von vielen Schlüsselblumen und den weißen Windbuschröschen, über vier kleine Holzstege. Gegen Mittag erreichte man den mit zahlreichen Tulpen geschmückten Klostergarten und anschließend das Gasthaus "Athena", wo die Mittagsrast stattfand.

Anschließend erwartete Bartsch die Wanderer an der großen Klostertür zur Führung durch die romanische Klosterkirche, eine sogenannte Säulenbasilika. Die ehemalige Benediktinerabtei war früher geteilt in Laienhaus und Mönchsteil. Da die Akustik im Zentrum einmalig ist, wurde durch Spenden im Jahr 2008 eine skulpturhafte Klangsäule konzipiert und eingebaut, die auf Luftkissen bis auf 90 Grad gedreht werden kann. Die Orgel hat 35 Register und neun Wechselschleifen mit 2238 Pfeifen. Dadurch ist das Kloster nicht nur geschichtlicher Mittelpunkt, sondern auch musikalisches Zentrum in der Region geworden. Die Führung ging weiter vorbei am geschlossenen Marienaltar, der an Ostern wieder geöffnet wird, und anschließend in den Chorraum mit den besonderen wertvollen Malereien.

Danach ging es vom Kirchenteil in den ehemaligen großen Schlafsaal mit den zehn Mönchszellen. Dank eines spektakulären Fundes im Jahr 1958 kann man sich vor Ort ein Bild davon machen, wie der Alltag in der Klosteranlage aussah. Durch die Wärmestube gelangte man in den herrlichen Kreuzgang, der mit vielen Deckenrosetten geschmückt ist. Sehenswert ist der Kloster-Innenhof mit seinem Brunnen. Den Abschluss der guten Führung bildete das Klostermuseum, die mit Wandpaneelen und Bohlendecke ausgestattete Abtsstube. Besonders betrachtenswert sind die Kleidungsstücke und Wandzeichnungen von Klosterschülern des 16. Jahrhunderts. Das Kloster Alpirsbach vermittelt ein lebendiges Bild von Architektur, Kirche und Klosterschule über die Zeit von fast 1000 Jahren. Im Kellergewölbe ist die Baugeschichte dokumentiert.

Nach der Kaffeepause bildete die Besichtigung der alten steinernen Kinzigbrücke, die auf Holzpfählen gebaut wurde, das Ende des Alpirsbach-Besuches. Mit dem Linienbus ging es wieder in Richtung Heimat. Der Dank aller Wanderer galt dem Wanderführer Elmar Schmucker für diesen interessanten Ausflugstag.