Letzte Anweisungen vom Regisseur Fotos: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

"Ofaschlupfer" bescheren dem Bochinger Biergartenfest mit ihren Dreharbeiten einen würdigen Abschluss

Von Claudia Holzer-Rohrer Oberndorf-Bochingen. Die "Ofaschlupfer" bescheren dem Biergartenfest das absolute Highlight des zehntägigen Events am Bochinger Schafstall.Vom Vormittag bis weit nach Mitternacht gehört der Samstag den beiden Musikanten Michael Minder und Reiner Zündel, die mit den "Heißen Rosinen" den diesjährigen "Närrischen Ohrwurm" gewonnen haben.

Selbst der Sommer meldet sich für diesen einen Tag zurück, sodass die Dreharbeiten nicht gefährdet sind.

Mediengestalter bringen ihre Gerätschaften in Position, testen, verändern, prüfen; Regisseur Klaus Woede gibt in Einzel-und Gruppengesprächen gezielte Anweisungen; Produktionsleiterin Sonja Niederer hat ein wachsames Auge auf dem Gesamtablauf, und im Schafstall hantiert Maskenbildnerin Nina Kunz geschickt und sicher mit Cremes, Pinsel und Farbe, um die sechs Akteure für das Scheinwerferlicht und die Kameraeinstellungen zu schminken. Das geordnete Durcheinander mündet dann in ein konzentriertes, klar strukturiertes, vierstündiges Aufnahmeprogramm mit Szenen vor und im Backhaus, wobei in chronologischer Folge ein "Ofaschlupfer" vorbereitet und gebacken wird.

Klaus Woede, verantwortlich für den Drehplan, das Drehbuch und die Regie, zeigt sich so angetan von Schafstall und Backhaus, dass er diesen zweiten Drehtag ausschließlich auf das Festgelände verlegen will.

Tags zuvor hatte man bereits am Stuttgarter Fernsehturm gedreht. Mit großem Stab war man dann nach Bochingen gereist, denn man wollte das Musikvideo als Projektarbeit produzieren und die Gelegenheit wahrnehmen, jungen Menschen in der Ausbildung zum Mediengestalter ein Gespür für die Erarbeitung zu vermitteln.

Auf den ersten Blick merkt man, dass die Chemie zwischen Aufnahmeteam und den Akteuren stimmt, was sich natürlich auf die Dreharbeiten auswirkt. "Die Mädels sind so herrlich unkompliziert, lustig und herzerfrischend – da macht das Arbeiten richtig Spaß", so die Produktionsleiterin in einer spontanen Aussage beim Dreh. Und stellt man sich ganz leise und unbemerkt neben den Regisseur, hört man auch aus tiefster Überzeugung: "Die Jungs sind einfach Klasse!"

Auch er genießt die beiden Tage und freut sich, dass man zwischenzeitlich den Gewinnern keine Geldpreise mehr ausbezahlt, sondern .mit Musikvideo, CD-Aufnahme und Photoshooting "seitens des SWR das anbietet, was man eben beherrscht und somit gleichzeitig professionelles Bewerbungsmaterial herstellt". Als Erstplatzierte haben sich Michael Minder und Reiner Zündel für das Musikvideo entschieden und inhaltlich auch für die Umsetzung ihres Siegertitels: "Wenn se tanzet". Das Backhaus und der Ofen ermöglichen eine ganz authentische Umsetzung des Textes. Am Drehbuch, das vor Ort angepasst wird, dürfen die Musiker und Tänzerinnen mitwirken.

Pause, Atemholen, neues Ausrichten auf die Festbühne – für Kameramann Thomas Aigner und die Mediengestalter eine Herausforderung, denn der Andrang der Gäste ist schon so stark, dass ein ungehindertes Bewegen nicht mehr möglich ist. Lagebesprechung im SWR-Team, während Michael und Reiner ihr Publikum willkommen heißen und auf die Besonderheit des Abends hinweisen.

Dann bahnen sich Saskia Fitschulke-Leucht, Alexandra Bihl, Corina Haag und Sabrina Völkle unter tosendem Applaus den Weg zur Bühne um sich mit "Ofaschlupfer" auf einer Welle der Begeisterung tragen zu lassen. "Ich wusste, die sind wirklich gut, doch es ist unfassbar, was ich hier erlebe", kommentiert Regisseur Klaus Woede die Menschenansammlung und die Stimmung.

Gegen 21 Uhr ist das Drehbuch dann abgearbeitet und die erforderlichen Szenen sind im Kasten. Jetzt geht es unbeschwert, ausgelassen und vor allen Dingen live in die Vollen – und bis weit in die Morgenstunden lieferen Michael Minder und Reiner Zündel den Beweis, dass es kein Zufalls war, dass sie mit ihrer Musik den Wettbewerb dominiert hatten.

Erstaunlich welchen Aufwand ein professionelles Video mit einer Gesamtlänge von vier Minuten erfordert – darin sind sich alle einig, die die Dreharbeiten mitverfolgt haben.