Sie besiegeln die Kooperation (von links): Thomas Wolfram, Gabriele Sonntag, Michael Bamberg, Matthia­s Dornheckter, Harald Glatthaar und Hermann Acker. Foto: Wolf

Grundvertrag wird unterschrieben. Patienten profitieren auf mehrfache Weise.

Oberndorf - Die Kooperation zwischen dem SRH-Krankenhaus Oberndorf und dem Universitätsklinikum Tübingen (UKT) steht. Gestern Abend unterzeichneten die leitenden Vertreter der beiden Kliniken den entsprechenden Grundlagenvertrag.

Seit einigen Jahren schon war die Stadt Oberndorf im Gespräch mit dem Universitätsklinikum wegen einer Kooperation, die Rahmenbedingungen dafür waren angesichts der Unsicherheit, wie es mit dem Oberndorfer Krankenhaus weiter geht, aber noch nicht gegeben. Die SRH versprach aber bereits im Vorfeld der Übernahme, eine Kooperation mit dem UKT anzustreben und damit der Bevölkerung im Raum Oberndorf mit seinen fast 50 000 Menschen eine über die Grund- und Regelversorgung hinausgehendes medizinisches Angebot zu machen.

Gestern Abend war es nun soweit: Michael Bamberg, Vorstandsvorsitzender und ärztlicher Direktor, sowie Gabriele Sonntag, kaufmännische Direktorin und stellvertretende Vorsitzende, besiegelten von Seiten des UKT den Grundlagenvertrag für die Kooperation, während für das SRH-Krankenhaus Geschäftsführer Harald Glatthaar, der ärztliche Leiter Matthias Dornheckter, SRH-Vorstandsmitglied Thomas Wolfram und Bürgermeister Hermann Acker den Startschuss für dieses Projekt gaben. Anschließend trafen sich die Chefärzte und ärztliche Direktoren der UKT-Spezialkliniken mit ihren Oberndorfer Kollegen, um zu eruieren, wie sich das Konzept mit Leben erfüllen lässt und erste Schritte zu einer gemeinsamen, abgestimmten Versorgung von besonders schwer kranken Patienten eingeleitet werden können.

"Wir sind vom SRH-Konzept überzeugt und wissen, dass hier in Oberndorf gute Medizin im Bereich der Grund- und Regelversorgung geleistet wird. Wir suchen uns unsere Partner schon sehr sorgfältig aus, weil wir wollen, dass diese Kooperation zum Wohle der Patienten erfolgreich ist", unterstrich Bamberg.

Für beide Seiten eine Win-win-Situation

Aus seiner Sicht bedeutet diese Partnerschaft für beide Seiten eine Win-win-Situation. Wie Wolfram darstellte, verfolgt die SRH zwei Ziele: Zum einen die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung im nördlichen Bereich des Kreises Rottweil sicherzustellen, zum anderen aber auch über eine Kooperation mit einem Haus der Maximalversorgung den Menschen hier die Möglichkeiten der weitergehenden, hoch qualifizierten Spezialmedizin zu eröffnen. Acker und Glatthaar freuten sich über das Zustandekommen der Kooperation. "Wir haben in zahlreichen Gesprächen auf dieses Ziel hingearbeitet."

Der Kooperationsvertrag umfasst folgende Bereiche: Belieferung mit Arzneimitteln, Laborleistungen, Pathologieleistungen, Belieferung mit Medikalprodukten, Teleradiologische Dienstleistungen. Über die Möglichkeit der Teleradiologie beispielsweise profitieren die Patienten direkt von der Expertise des UKT, ohne dass sie lange Wege auf sich nehmen müssen. Sie können sich im Computertomografen des Oberndorfer Krankenhauses untersuchen lassen und erhalten die Diagnose von den Radiologen in Tübingen. Aber auch auf anderen Gebieten wird das Oberndorfer Krankenhaus künftig eng mit den Tübinger Universitätsmedizinern zusammenarbeiten, um den Patienten neueste Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können.