Neues "anno" spürt der Stimmung im Sommer 1914 in der Neckarstadt nach
Von Karin Zeger
Oberndorf. Wie war die Stimmung in Oberndorf im Sommer 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs? Dieser Frage spürt die neueste Ausgabe von "anno, geschichte und geschichten vom oberen neckar" nach.
Das Magazin, herausgegeben von der Stadt in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte, hat den Ersten Weltkrieg als Schwerpunktthema. Bei den Recherchen habe Helmut Engisch besonders das "unbeschwerte Leben" damals in der Neckarstadt überrascht.
Der Journalist teilt sich mit dem Stadtarchivar Andreas Kussmann-Hochhalter die Redaktionsarbeit für "anno". Es habe ein Glaube an den sicheren Frieden geherrscht, so Engisch. Die Menschen seien relativ wohlhabend gewesen, aber schon nach wenigen Monaten sei auch in Obendorf das "böse Erwachen" gekommen.
Brieftauben unter Spionageverdacht
Der geschichtsinteressierte Bürger erfährt außerdem, dass sogar Brieftauben unter Spionageverdacht standen und ein Kinderfest mit "japanischen Bomben" gefeiert wurde. Engisch geht auch – in Wort und Bild – auf die ersten 16 Soldaten aus Oberndorf ein, die in den ersten zwei Monaten des Krieges ums Leben kamen.
Zwei Monate vor Kriegsbeginn starb der Patriarch Paul Mauser. Was dies für Auswirkungen auf die Waffenfabrik Mauser hatte, berichtet Kussmann-Hochhalter. Das Thema Erster Weltkrieg wird durch eine Ausstellungs-Empfehlung und einen Beitrag über die Militärbegeisterung abgerundet. Seit Jahresbeginn recherchierte die Redaktion bereits zu diesem Thema.
Ab Seite 30 wird’s im "anno" heiterer. Es geht um die Kleindenkmale im Kreis Rottweil allgemein und um die in Oberndorf im Speziellen. Der Leser erfährt Vieles über die Grenzsteine, Feldkreuze und Falkstellungen, Autor ist hier neben Kussmann-Hochhalter Alwin Weber. Die bewährten Rubriken wie der Kalender, Termine und Treffs sowie die Bücherschau finden sich auch dieses Mal wieder. Da die Nachfrage nach dem Geschichtsmagazin gut sei, plane man eine weitere Ausgabe zu Ende des Jahres.
u "anno" ist ab sofort für vier Euro im Museum, bei der Stadtverwaltung, in den Ortsverwaltungen sowie in ausgesuchten Gaststätten zu erwerben.