Reinhard Großmann liest in der Stadtbücherei aus seinem Buch
Oberndorf (idi). "Wo habe ich meinen Platz in diesem System?" frage er sich oft, erzählte der Schriftsteller Reinhard Großmann bei der Einführung zur Lesung aus seinem Buch "Beerstein und andere Erzählungen vom Holocaust" am Dienstagabend in der Oberndorfer Stadtbücherei.
Reinhard Großmann wurde 1934 in Niederschlesien geboren, war lange Jahre Lehrer am Gymnasium Schramberg und lebt zwischenzeitlich bei seinem Sohn in der Nähe von Flensburg.
Die Geschichte, die Großmann in seinem Buch erzählt, hat einen autobiografischen Hintergrund, denn er selbst ist Enkel eines jüdischen Großvaters. Er versucht seit Jahren, die Geschichte seiner jüdischen Verwandten aufzuklären. In der Gestalt von Volker Beerstein erzählt der Autor, wie er mit der Tatsache umgegangen ist, dass er einen jüdischen Großvater hatte. Er schildert den Tag, als die Eltern ihm und seinem Bruder dies eröffnen. Großmann erzählt von Begegnungen mit Verwandten, die dem Holocaust entgangen sind und beschreibt Schicksale von denen, die ermordet wurden.
Reinhard Großmann gelingt es, dieses Buch, trotz seiner Nähe zur Autobiografie, als spannende Erzählung zu gestalten.