Die RSG-Gruppe legt einen Zwischenstopp in der Türkei ein. Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Bochinger Turnerball unterhält Publikum mit rasantem Programm / Mutige "Duschtuch-Show"

Von Claudia Holzer-Rohrer

Der Bochinger Turnerball war einmal mehr Ausdruck dessen, was der Verein an Leistungs- und Spitzensport produziert, ohne den närrischen Faktor zu vernachlässigen.

Oberndorf-Bochingen. Rhythmische Sportgymnastik (RSG) und Tanz in Perfektion, ideenreiche Choreografien sowie Kostüm und Maske als echte Hingucker – so präsentierten sich diejenigen Abteilungen, die den Turnverein Bochingen (TVB) weit über die Landesgrenzen hinaus vertreten. Doch da waren auch neue Gesichter, junge Akteure, die erstmals bei diesem sportlich-närrischen Highlight vertreten waren, und die gleich bei der Premiere von Beifallswogen getragen wurden.

Da tauchten ehemalige IndepenDancers, von Heike Kopp "Reloaded", aus der Versenkung auf, wirbelten mit Schellentamburin in jugendlicher Leichtigkeit über die Bühne, als hätte es nie eine Pause gegeben; da hatte Reiner Zündel wieder mal eine zündende Idee und machte die mutige "Duschtuch-Show" der Jedermänner zum Burner.

Vorsitzender Volker Ruggaber hatte schon Sorge, mit dem deutschen Spitzenturner Fabian Hambüchen verwechselt zu werden, denn er hatte seine Muskeln extrem gestählt für den finalen Auftritt der Volleyballer, die als "Bauarbeiter" unter ihrer Chefin Elke Holzer konditionell und kräftemäßig ganz schön gefordert wurden. Zunächst aber redete er sich witzig und spontan durch das Programm, bekannt dafür, nie um einen Kommentar verlegen zu sein; doch auch ihm gingen die Superlative aus, um das Geschehen auf der Bühne zu kommentieren. Über die "Bochinger Gardemädle" hatte Michael Minder ein eigenes Lied geschrieben und komponiert und unter diesem Markenzeichen – natürlich gespielt von den "Ofaschlupfer" – zog die TV-Garde alle Blicke auf sich.

Einblick in die Zukunft der Pflegeversicherung gewährte Schwester Olivia Wurst mit dem Elferrat, und schnell war die Entscheidung gefallen, das Narrenzunft-Kässle über die Fasnet kräftig zu füllen, um im Alter unabhängig zu sein. Isabell Sawade ließ der Wunderlampe von "Aladin" den hochtalentierten Nachwuchs der Rhythmischen Sportgymnastik entsteigen, der biegsam, geschmeidig und professionell seinen Auftritt beherrschte. Die zweite Premiere folgte mit den vielen kleinen lockigen "Angel in Blue Jeans", wobei es Brigitte Zündel gelungen war, für ihre "Honeybees" Masse und gleichzeitig Klasse zu verbinden.

Dann hob die RSG-Airline zur Weltreise ab, wobei Franka Fischinger, Alba und Nora Gaus, Franziska Holzer und Tabea Sauter Bänder, Bälle, Reifen sowie Keulen im Handgepäck hatten, um die Zwischenstopps in der Türkei, den USA, Russland und Afrika zu einem Erlebnis werden zu lassen.

Mit den "Honeys" gelang Biggi Zündel und Tochter Milena eine erstaunlich authentische Interpretation von "Moon Trance", wobei die Tänzerinnen es hervorragend verstanden, den Song von Lindsey Stirling atmosphärisch zu verdichten.

Mit den "Salitas" und ihrem ganz im Sinne des Erfinders provokativ getanzten Charleston, entführte Angelina Gerth in die "Roaring Twenties".

Die TV-Garde präsentierte ihren Auftritt "very scottish", kreiert von Saskia Fitschule-Leucht, und zeigte einmal mehr Tanz vom Feinsten beim Bochinger Turnerball.