Beim Kreativtag werden verschiedene Workshops angeboten, die das "Wir-Gefühl" stärken. Fotos: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Schülermitverantwortung der Verbundschule Oberndorf baut Vorurteile ab

Von Katharina Klink

Oberndorf. Schulen wachsen nicht dadurch automatisch zusammen, indem sie unter eine gemeinsame Leitung gestellt werden. Darum machte sich die Schülermitverantwortung (SMV) der Verbundschule, unter Leitung der beiden Verbindungslehrerinnen Regner und Klink, auf den Weg, das Zusammenwachsen zu fördern und Vorurteile abzubauen.

Bereits in der Vergangenheit hatten beide Schulen schon bei verschiedenen Aktionen kooperiert. Doch zwei gewachsene SMV zu einer SMV zusammenzuführen, das bedurfte schon einer größeren Aktion. Ein Grundstein auf dem Weg zum Zusammenwachsen sollte darum nun durch einen SMV-Kreativtag gelegt werden.

Alle Klassensprecher und Stellvertreter der Klassen fünf bis zehn der Werkreal- und Realschulabteilung trafen sich zur ersten Stunde im Don-Bosco-Haus zu einer gemeinsamen Begrüßung und einem Aufwärmspiel. Nach einem kleinen Snack ging es für die Schüler in jeweils zwei verschiedene Workshops. Im Angebot waren Erlebnisspiele, ein Koch-, ein Theater- und ein Dokumentationsworkshop sowie ein Workshop zur konstruktiven Konfliktlösung. Wichtig war hierbei vor allem, dass in jedem Workshop jeweils zu gleichen Anteilen Jungen und Mädchen, beide Schularten und alle Altersklassen vertreten waren. Um 12 Uhr traf man sich wieder in der Schulmensa, wo es für alle eine gemeinsame warme Mahlzeit gab. Diese wurde aus SMV-Mitteln bezahlt.

Das gemeinsame Essen war eine gute Gelegenheit, sich in lockerer Atmosphäre weiter kennenzulernen. Tatsächlich war festzustellen, dass die Schüler, die am Morgen noch brav getrennt nach Schularten im Stuhlkreis saßen, nun bunt gemischt an den Gruppentischen zusammen aßen und lachten. Um 13 Uhr begann schließlich der dritte und letzte Workshop, der in einer gemeinsamen Abschluss- und Feedbackrunde im Gemeindehaus endete.

Die Ergebnisse des Kreativtages werden nun in einer kleinen Ausstellung in Form eines Leporellos in den Aufenthaltsräumen der beiden Schularten ausgestellt. So wird auch für alle anderen Schüler sichtbar: Wir gehören zusammen.

Das Fazit fiel bei Teilnehmern und Workshopleitern durchweg positiv aus. Alle hatten tatsächlich das Gefühl, dass Vorurteile abgebaut wurden und ein echtes "Wir-Gefühl" entstanden war. Die ungezwungene, spontane Hilfsbereitschaft untereinander und das Sich-Orientieren-Müssen im jeweils fremden Schulhaus während der Workshops trug sicherlich dazu bei. So wünschten sich die Schüler auch, dass es bald wieder einen solchen Kreativtag geben solle.

Die Verbindungslehrerinnen hoffen nun, dass die Klassensprecher und ihre Stellvertreter diese positive Stimmung als Multiplikatoren in ihre Klassen tragen werden und dadurch mithelfen, dass die Verbundschule schnell und effektiv zusammenwächst.

Der SMV-Kreativtag war dazu sicherlich ein erster und gewichtiger Schritt. Denn für alle Teilnehmer war am Ende klar: Nur zusammen sind wir wirklich stark.