Kinder und Erzieherinnen haben sich Vergnügliches für ihre scheidende Leiterin Elisabeth Nolle (rechts) ausgedacht. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Abschied von Leiterin Elisabeth Nolle geht vielen ans Herz / Feier im "St. Raphael" in der Teckstraße

Von Petra Haubold

Oberndorf. "Der Beruf der Erzieherin war mein Traumberuf", sagte Elisabeth Nolle anlässlich ihrer Verabschiedung in den Ruhestand. 25 Jahre lang hatte sie den Kindergarten St. Raphael in der Teckstraße geleitet.

Freunde, Kollegen und Wegbegleiter, unter ihnen auch Eltern jetziger oder früherer Kindergartenkinder, dankten Elisabeth Nolle in einer kleinen Feierstunde persönlich für ihre Arbeit im Kindergarten St. Raphael.

Auch die Kinder hatten mit einem bunten Programm am Freitag offiziell Abschied von ihrer Leiterin genommen. "Es ist ein Abschied nach vielen langen Dienstjahren, in denen wir uns weiterentwickelt haben, spannender, anfordernder und internationaler wurden." Pfarrer Albrecht Zepf brachte das auf den Punkt, was weitere Gäste noch ausführen sollten. Nolle, die nach einem Vierteljahrhundert als Leiterin des katholischen Kindergartens und mehr als 40 Dienstjahren als Erzieherin in den Ruhestand geht, hat in der Kirchengemeinde Sankt Michael Maßstäbe gesetzt. Der Pfarrer zeigte zunächst mit der Wahl des Namens der Institution die durchaus nicht immer einfachen Anforderungen an eine Kindergartenleiterin auf: Nolle habe sich Gedanken gemacht und den Namen St. Raphael gewählt, was bedeute "Tut Gott gut". "Und so, wie ich sie erlebt habe, hat sie nie daran gezweifelt, dass Gott gut tut", betonte der Geistliche.

Egal, woher die Eltern der Kinder kamen, in kurzer Zeit habe Nolle sie mit hineingenommen in das Kindergartenleben. Jahr für Jahr sei sie an der Förderung des einzelnen Menschen drangeblieben, habe an der Qualifikation der Einrichtung weitergearbeitet und viele Veranstaltungen auf den Weg gebracht. Pfarrer Zepf dankte der scheidenden Pädagogin für die meisterliche Bewältigung der ihr gestellten Anforderungen mit einer Holzskulptur, die den Engel Raphael verkörperte.

Elternvertreterin Elisabeth Dilaveri rief die vergangenen Jahrzehnte in Erinnerung: Nolle sei eine "wundervolle Leiterin" gewesen, die mit viel Liebe etliche Generationen von Kindern durch ihre Hände gehen ließ. Bei vielen habe sie Spuren hinterlassen. Das Thema Bildung und Betreuung beschäftigte Wolfgang Hauser, stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderats, in seinen Dankesworten. Bildung sei nicht mehr nur schulische Ausbildung, vielmehr würden Lerninhalte heute schon in die Kindertagesstätten verlegt. "Die Pädagogik der frühen Kindheit steht aktuell im Fokus öffentlicher Diskussionen." Viele Ideen habe hier Elisabeth Nolle verwirklicht, denn sie habe das Haus geöffnet, erst für die Sprachheilgruppe und dann für die Kinderkrippe. Hauser dankte ihr für die jahrelange und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Einen großen Part an der vergnüglichen, aber doch von Abschiedsschmerz geprägten Feier hatten die Kinder. Sie sangen "Ich schenk dir einen Regenbogen" und überreichten ihrer früheren "Chefin" kleine Geschenke. Überaus lustig war auch der Rosentanz, der einen großen Applaus auslöste.

Nachfolgerin wird Miriam Hezel-Herz

Nach dieser kurzweiligen Aktion sangen die Kinder unter Begleitung auf der Gitarre das "Raphael-Lied", das nicht nur der scheidenden Pädagogin sichtlich zu Herzen ging, sondern auch einigen Zuschauern feuchte Augen bereitete. Auch vom Erzieherteam gab’s einen Hörgenuss. "Die Jahre sind so schnell vergangen, ein erfüllter Beruf ist nun zum Abschluss gebracht", besagte ein selbst geschriebenes Gedicht. Der Dank Nolles galt ihrem Team, aber auch allen, die zu ihrer Verabschiedung gekommen waren. Die Nachfolge der beliebten Leiterin wird Miriam Hezel-Merz antreten, verriet Wolfgang Hauser.