Überraschung: Eine Abordnung der Stadtkapelle empfängt den neuen Pfarrer Martin Schwer (rechts). Dekan Martin Stöffelmeier (Zweiter von rechts) war als Administrator während der Vakanzzeit tätig und führt den neuen leitenden Pfarrer in sein Amt ein. Foto: Holzer-Rohrer

Martin Schwer wird in Oberndorf willkommen geheißen. Neuer in der Seelsorgeeinheit.

Oberndorf - Feierlich begangen der Gottesdienst, auf dem Hafenmarkt mit anrührendem Lied empfangen, im Don-Bosco-Haus in der Mitte der Gesellschaft wertschätzend und erwartungsvoll aufgenommen – der erste große Schritt mit dem neuen Pfarrer der Seelsorgeeinheit.

Zur Investitur von Martin Schwer war dann die Oberndorfer Sankt-Michaels-Kirche auch sehr gut besucht. Unter der Leitung von Günther Bahner sang ein kurzfristig ins Leben gerufener Projektchor aus Sängern aller acht Gemeinden. Viele Wegbegleiter von Martin Schwer waren gekommen, um ihn an diesem richtungsweisenden Tag mitzutragen, den Übergang in das Neue, in die Herausforderung zu begleiten.

Bevor er dem Auftrag des Bischofs nachkam, Martin Schwer in das neue Amt des leitenden Pfarrers einzuführen, drückte Dekan Martin Stöffelmeier seine Freude aus, dass die Vakanz nur von kurzer Dauer war. Er rief auf, den neuen Seelsorger, den er als "sensibel für die vielen Nöte der Menschen" kennzeichnete, auch weiterhin zu unterstützen und sich als lebendige Gemeinden zu zeigen.

Menschen unterschiedlicher Prägung und Herkunft zusammenzuführen, die Zeichen der Zeit und deren Chancen zu erkennen, Denken und Handeln über die einzelnen Gemeindegrenzen hinaus – das waren Schwerpunkte im Ernennungsschreiben, zu welchem sich Martin Schwer offiziell bekannte.

Vor der Gemeinde legte er sein Glaubensbekenntnis ab, wurde mit den Symbolen seines Amtes und Auftrags ausgestattet. So waren die rituellen Rahmenbedingungen gegeben, die es zu füllen galt mit "Inhalt und Leben".

Gemeinsame "Zukunftszeit" ist nun angebrochen

So nahm Martin Schwer das Jahresthema der Oberndorfer Seelsorgeeinheit "Unterwegs – wohin?" in seiner Ansprache auf, welches er als richtige und wichtige Fragestellung in die heutige Zeit hinein bezeichnete. Auch der Tag seiner Investitur sei durch dieses Leitwort enorm mit Erwartungen erfüllt, denn die gemeinsame "Zukunftszeit" sei ja nun angebrochen. "Orientieren, sortieren, schauen und dann fragen nach dem Weg, nach dem Ziel" – aber immer unter der übergeordneten Botschaft dessen, was den Christen aufgetragen sei, lauteten die Worte des neuen leitenden Pfarrers.

Er machte in der Auslegung der Schrifttexte deutlich, dass "Glauben vom Hören kommt" und somit jeder Christ in den Worten der Heiligen Schrift Antwort finde auf die Frage "Unterwegs – wohin?". Es gelte, sich als Menschen zu begreifen, die alles Unmenschliche abstreifen, die sich auf ihrem Weg durch das Leben orientieren an Jesus, an seinem Vorbild, an seinem Lebensstil. Voraussetzung sei die Bereitschaft, die Oberflächlichkeit zu durchdringen, in die Tiefe zu gehen, auch mal gegen den Strom zu schwimmen. Bei all dem aber dürfe man nicht vergessen, dass das "Unmenschliche von Menschen gemacht sei", – eine Erfahrung, die auch Jesus am Kreuz gemacht habe. Gerade dadurch aber werde deutlich, dass das Unterwegssein göttliche Begleitung finde, dass im Wohin einer vorausgehe der ins Licht führe – so klinge wahre Frohbotschaft.

Musikalische Abordnung der Stadtkapelle empfängt den Pfarrer

Das Lied "Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist" nahm inhaltlich den Gottesdienst auf und sprach die Zuversicht an, in gemeinsamer Anstrengung das anzupacken, wofür die Kirche stehen muss.

Die Überraschung war perfekt, als man beim Auszug aus der Kirche auf dem Hafenmarkt musikalisch von einer Abordnung der Stadtkapelle empfangen wurde. Strahlende Gesichter, Freude, Mitklatschen bestimmten die Atmosphäre. "Heut ist ein Tag, an dem ich froh sein kann" – mit diesem Lied sangen die Kinder aus verschiedenen Kindergärten der jubelnden Menge aus dem Herzen.