Seit über zehn Jahren wurde keine Bechsteinfledermaus mehr im Kreis entdeckt. Nun tauchte dieses Tier in Altoberndorf auf. Foto: Lamprecht

Bachsteinfledermaus wird in Altoberndorf von Auto erfasst - und verdankt Fabia und Nils Lamprecht ihr Leben.

Oberndorf-Altoberndorf - Fabia und Nils Lamprecht fanden auf ihrem Schulweg in Altoberndorf eine seltene Bechsteinfledermaus.

Der Aufmerksamkeit von Fabia und Nils Lamprecht verdankt eine Fledermaus ihr Leben. Die Zwei entdeckten sie auf ihrem Schulweg auf der Irslenbachstraße. Vermutlich befand sich das Tier am frühen Morgen auf dem Weg zurück zu seinem Quartier und wurde beim Überfliegen der Straße von einem Auto erfasst.

Die Fledermaus wurde in Pflege genommen und erholte sich über den Tag wieder. Am Abend konnte das Tier wieder in die Freiheit entlassen werden. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine sehr selten gewordene Bechsteinfledermaus handelte. Nachforschungen haben nun ergeben, dass diese Art seit über zehn Jahren nicht mehr im Kreis Rottweil nachgewiesen werden konnte und der letzte Fund – im Winter 2005 in einer Höhle – ebenfalls im Raum Oberndorf war, teilt die NABU/BUND-Ortsgruppe mit.

Die Bechsteinfledermaus gehört zur Gattung der Mausohren und ist eine mittelgroße Fledermaus mit auffallend langen Ohren. Sie ernährt sich vor allen Dingen von waldbewohnenden Gliedertieren (Schmetterlinge, Käfer, Schnaken, Florfliegen und Spinnen), welche sie größtenteils aufgrund von Raschelgeräuschen der Beute orten kann und direkt von der Vegetation absammelt.

Bechsteinfledermäuse benötigen als Jagdhabitate strukturreiche Lebensräume – vor allen Dingen alte Laubwälder. In Süddeutschland jagt die Art auch häufig in Streuobstwiesen in Waldrandnähe. Als Quartiere nutzen die Fledermäuse hauptsächlich Baumhöhlen und als Ersatz Vogel- oder Fledermauskästen.