Künftig müssen sich die Kreissparkassen-Kunden in Hochmössingen selbst bedienen. Foto: Danner

Kreissparkasse wandelt Hochmössinger Geschäftsstelle in Selbstbedienungs-Filiale um.

Oberndorf-Hochmössingen - Gut ein Jahr nach der Schließung der Volksbankfiliale in Hochmössingen müssen sich auch die Kunden der Kreissparkasse umgewöhnen. Künftig gibt es im Stadtteil nur noch eine Selbstbedienungs-Geschäftsstelle.

"Wir schließen nicht, wir wandeln um," betont Matthäus Reiser, Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Rottweil. Und zwar von der bedienten hin zur Selbstbedienungs-Geschäftsstelle. Für die Kunden bedeutet dies, dass sie nach dem 26. August keinen persönlichen Ansprechpartner mehr vor Ort haben werden. Die bisherige Leiterin der Filiale wird künftig in Dornhan Dienst tun.

Mit dieser Entscheidung trage die Kreissparkasse dem veränderten Nutzungsverhalten der Kundschaft Rechnung, so Reiser auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. "Die Gründe liegen auf der Hand." Heutzutage nähmen die Kunden online Kontakt mit ihrer Bank auf. Er untermauert seine Aussage mit Zahlen. Pro Stunde konnten in Hochmössingen zuletzt noch vier Kassenposten pro Stunde verzeichnet werden. Also im Schnitt kam "nur noch jede Viertelstunde" ein Kunde in die Geschäftsstelle.

In der Gesamtstadt Oberndorf wird es ab dem 26. August nur noch in Bochingen, Aistaig, im Tal und in der Oberstadt sowie auf dem Lindenhof Kreissparkassen-Filialen geben, in denen jemand hinter dem Schalter steht. Altoberndorf und Boll haben keine Geschäftsstellen, wegen ihrer Nähe zur Kernstadt beziehungsweise zu Bochingen, erläutert Matthäus Reiser.

In der Selbstbedienungs-Filiale in Hochmössingen wird ein Bankautomat stehen, an dem mit der Karte Geld abgehoben werden kann. Außerdem wird ein SB-Terminal aufgebaut. Hier könnten die Kunden selbstständig Überweisungen tätigen oder Daueraufträge ändern – gängige Service-Leistungen, erläutert der Vorstandsvorsitzende.

Natürlich habe man sich Gedanken um die ältere Kundschaft gemacht, räumt er ein. Zum einen seien die Senioren aber nicht zu unterschätzen. Viele könnten durchaus mit den Automaten umgehen. Zum anderen biete die Kreissparkasse für jene, die nicht mehr mobil seien und sich nicht mit dem Terminal auseinandersetzen möchten, einen besonderen Service an. "Beratungen bei den Menschen zu Hause gehören mittlerweile bei uns zum Alltagsgeschäft." In Einzelfällen sei es zudem möglich, den Kunden das Bargeld ins Haus zu bringen.

Über die Nutzung der Räume der Hochmössinger Kreissparkasse, die künftig nicht mehr gebraucht werden, mache man sich ebenfalls Gedanken. Reiser ist zuversichtlich, dass hier eine Vermarktung gut möglich sei.