Ganz Mutige wagen sich mit bloßen Füßen auf die Scherben – ohne Tricks und doppelten Boden Foto: Schwarzwälder-Bote

Gaukler und Schelme im Kindergarten / Stockbrot am offenen Feuer / Standesgemäße Kostüme

Von Sylvia Fahrland

Oberndorf-Boll. Eine Ritterburg mit Hängebrücke und spannende Wettkämpfe auf der Turnierwiese mit (fast) echten Schlachtrössern, echte und faule Tricks eines Gauklers, Tanz, Musik und Gesang sowie stilgerechte Kostüme, das war am vergangenen Samstag der Stoff, aus dem die (Kinder)Träume sind.

Das mittelalterliche Sommerfest des evangelischen Kindergartens wurde mit viel Phantasie vorbereitet und bescherte Kindern und zahlreichen Angehörigen einen unvergesslichen Sommernachmittag im Freien.

Rasch entlarvten die Kleinen manchen faulen Trick des Gauklers "Baldrian" alias Helmut Roeßle, wurden aber auch mit echten Kunststücken in Erstaunen versetzt. Die anfängliche Scheu war bald vergessen und ganz Mutige betraten unter dem "Handgeklapper" der Zuschauer einen Scherbenhaufen mit bloßen Füßen.

Selbst in standesgemäße Kostüme gehüllt, hatte das sechsköpfige Kindergartenteam mit Isolde Kübler an der Spitze mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern ganze Arbeit geleistet und nicht nur die Aufführungen der Kinder, sondern auch die Rahmenbedingungen dem Motto "Mittelalter" angepasst. Der Zugang zum Garten erfolgte durch ein Burgtor, selbstbemalte Wappen und Fahnen zierten das zur Ritterburg umfunktionierte Klettergerüst, stilgerecht zogen die kleinen Akteure mit Fahnen und Trommeln ein. Blutjunge Akteure sangen von "alten Rittersleut" und den Problemen, die eine klappernde Rüstung mit sich bringen kann. In Sprechgesängen und Fingerspielen ging es um feuerspeiende Drachen und schelmische Ritter, und als Kulisse beim Paartanz loderten in Feuerschalen, natürlich unter den wachsamen Augen der Erwachsenen, echte Flammen, in deren Glut später Stockbrot gebacken werden durfte. Frisch gebackene Flammkuchen ergänzten das kulinarische Angebot, und auf den Schuldscheinen kam für Speis und Trank mancher Taler zusammen, bis die Zeche fällig war und der Heimweg angetreten wurde.