Einen Querschnitt der Fototechnik bietet die Kameraausstellung. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: "Foto im Wandel der Zeit" der Bürger für Bürger steht in den Startlöchern

Die von den Bürgern für Bürger zusammengestellte und in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse organisierte Ausstellung "Foto im Wandel der Zeit" wird am Freitag, 4. Dezember, 17 Uhr, in der Kundenhalle der Kreissparkasse eröffnet.

Von Peter Wolf

Oberndorf. Die Ausstellung "Foto im Wandel der Zeit" zeigt das ganze Spektrum der Kameratechnik des 20. Jahrhunderts. Bereits jetzt lohnt sich ein Bummel durch die Oberndorfer Innenstadt. In einigen Schaufenstern Oberndorfer Geschäfte sind die ersten Ausstellungs-Exponate zu sehen.

Bis Freitag werden in der Kreissparkasse und in den Schaufenstern mehr als 160 unterschiedlichste Kameras zum Teil mit diversem Zubehör ausgestellt. Die Resonanz auf den Aufruf der Bürger für Bürger, für diese Ausstellung Exponate zur Verfügung zu stellen, war einmal mehr überwältigend. So bilden gut 100 Kameras aus dem einmaligen Fundus des vor einigen Monaten verstorbenen begeisterten Oberndorfer Sammlers Richard Rebmann das Gerüst der Ausstellung. Sein Sohn Wolfgang Rebmann war sofort bereit, den Organisatoren Robert Häring, Heinz Fischer, Wolfgang Burger und Peter Wolf die interessantesten und schönsten Kameras aus dieser Sammlung für die Ausstellung zu überlassen.

Zusammen mit Günter Hübner, seines Zeichens Fotografenmeister, half er bei der Auswahl der Exponate. Wer sich die Mühe macht, die Exponate genauer in Augenschein zu nehmen, unternimmt dabei einen interessanten Streifzug durch die Geschichte der deutschen und internationalen Kameraherstellung.

Dresden war in der Zeit vom Ausgang des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs das Zentrum der deutschen fototechnischen Entwicklung. Bekannte Firmen wie Balda, Ernemann, Wünsche, Hüttig, Goltz & Breutmann, Ica, Guthe & Thorsch, Noble, Kochmann, Altissa, Certo, Welta, Zeh, Zeiss-Ikon, Ihagee, Pentacon und zahlreiche andere waren hier ansässig. Der Fotopionier Richard Hüttig stellte bereits 1896 mit der "Zeus-Spiegel-Kamera" die erste einäugige Spiegelreflexkamera in Dresden her. Sehr großen industriellen Weitblick bewies Heinrich Ernemann, der zudem mit zahlreichen sozialen Verbesserungen in seiner Firma auch auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle einnahm. Seine Geräte zierten ab 1903 die "Lichtgöttin" als Warenzeichen seiner Kameras. 1926 erfolgte der bedeutsamste Schritt in der deutschen Fotoindustrie: Auf Initiative der Carl Zeiss Jena schlossen sich die Heinrich Ernemann AG, die ICA AG, die Optischen Anstalt C. P. Goerz AG Berlin und die Contessa-Nettel AG Stuttgart zur Zeiss Ikon AG Dresden zusammen. Damit entstand Europas größtes Fotounternehmen. Aber auch andere deutsche Fotohersteller waren in der Fototechnik führend. So brachte Ernst Leitz 1926 mit der von Oskar Barnack entwickelten Leica I die erste Kleinbildkamera für 35 mm-Rollfilm auf den Markt. Die Leica machte sich rasch einen Namen als außerordentlich hochwertige Reporterkamera.

Die Ausstellung zeigt nun unzählige Kameras dieser und vieler anderer Hersteller.