Die Rentnergruppe der Kolpingsfamilie packt dort an, wo Mittel und Kapazitäten fehlen. Rund 1200 ehrenamtliche Arbeitsstunden stecken Siegfried Vögel, Manfred Hajok, Michael Hoffmann, Manfred Krauß, Rudolf Hug und Antoni Giebel jährlich in die Pflege und in die Instandhaltungsarbeiten auf dem Areal des Ferienheims Aspenklause. Mit im Bild Wolfgang Hauser vom Kirchengemeinderat (links). Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine Seniorengruppe pflegt seit vielen Jahren die Anlage am Ferienheim Aspenklause auf dem Lindenhof

Von Petra Haubold

Oberndorf. Für sie kam mit der Rente nicht die Ruhe: Die Rentnergruppe der Kolpingsfamilie packt am Freizeitheim Aspenklause da an, wo es notwendig ist.

Sie haben zwar schon einige Jähren auf dem Buckel, sind aber hoch motiviert: Ein Mal in der Woche spuckt eine sechsköpfige Gruppe Senioren in die Hände, um ehrenamtlich im und am Ferienheim der Kolpingfamilie erforderliche Arbeiten vorzunehmen. Die Gruppe stellt sich damit vorbildlich in den Dienst der Allgemeinheit.

Die rüstigen Männer, fast alle jenseits der 65, pflegen die Grünflächen, bringen die Grillstelle und die Sportanlagen auf Vordermann und reparieren Schäden am Haus. Kurzum, sie arbeiten auf dem Areal der Freizeitanlage Aspenklause überall dort, wo sie gebraucht werden.

Jeden Mittwoch, ob bei Regen oder bei Temperaturen um die 30 Grad, geht die Rentnergruppe voller Schwung ans Werk. Zusammen sind Michael Hoffmann, Manfred Krauß, Siegfried Vögel, Manfred Hajok, Rudolf Hug und Antoni Giebel unschlagbar. Unterstützt wird das Sextett von Kirchengemeinderat Wolfgang Hauser. Und der freut sich über das tolle Engagement, das die Gruppe schon seit mehr als 15 Jahren an den Tag legt. Diese Arbeiten könne sich die Kirchengemeinde sonst gar nicht leisten, weiß der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats und zeigt sich "dankbar, dass es bei uns zuverlässige und arbeitswillige Menschen gibt, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen".

Auf rund 1200 ehrenamtliche Arbeitsstunden pro Jahr bringe es die Truppe, schätzt Hauser. Schließlich nutzen in jedem Jahr 30 bis 40 Jugendgruppen die Anlage und verbringen hier einen Großteil ihrer Ferien. Und auch der katholische Kindergarten in Lindenhof ist ein Mal in der Woche im Rahmen ihres Waldtages auf dem Gelände zu Gast. Da möchten die Senioren, dass sich das Gelände in bestem Zustand präsentiert.

Neben ihrem wöchentlichen Arbeitseinsatz richten einige der fleißigen Rentner, beispielsweise Rudolf Hug und Manfred Krauß, bereits seit einigen Jahren ihr Augenmerk auf die selbst geplante und gebaute Grillstelle. "Der Grillplatz kommt nämlich bei den Gruppen sehr gut an", weiß der Schlesier Antoni Giebel, der die Gruppe seit sechs Jahren verstärkt. Auch der sogenannte Jünglingbrunnen, der zwar ein Stück außerhalb des Geländes steht, aber den Schaffern“am Herzen liegt, wird liebevoll instand gehalten. Diese Anlage wurde einst von "Bürgern für Bürger" erstellt und gehört jetzt zu den geschützten Kleinoden auf dem Territorium.

Jeder bringt übrigens die Kompetenzen mit ein, die er im Beruf und im Leben erworben hat. Der 76-jährige Rudolf Hug hat den Beruf des Schlossers ausgeübt und ist seit dem Jahr 2000 jeden Mittwoch bei den Arbeiten dabei. Er repariert die Rasentraktoren und kümmert sich um sonstige Wartungsarbeiten.

"Wir wollen nicht auf dem Stuhl sitzen, sondern etwas tun", erklärt Michael Hoffmann, der in seinem aktiven Berufsleben als Fernmeldetechniker gearbeitet hat. Voller Pläne, Elan und Tatendrang ist auch Manfred Krauß. Der frühere Industriekaufmann zählt ebenfalls zu jenen, die lieber sinnvollen Projekten nachgehen, als zuhause zu versauern. Zudem ist er mit der Aspenklause fest verbunden und war viele Jahre lang Kassier bei der Kolpingsfamilie.

Natürlich kommt auch die Geselligkeit nie zu kurz: Jedes Mal wird der Arbeitstag mit kleinen Leckereien in lustiger Runde beschlossen. Für die Zukunft haben sich die tatkräftigen Helfer noch viele handwerkliche Projekte auf die Fahnen geschrieben. Beispielsweise sollen noch in diesem Jahr umfangreiche Sanierungsarbeiten in der Aspenklause beginnen. Die sanitären Anlagen und die Heizung müssen erneuert werden. Auch neue Betten und eine moderne Küche stehen auf der Wunschliste, sagt Wolfgang Hauser. 100 000 Euro muss die katholische Kirchengemeinde dafür aufbringen. Da reichen die Rücklagen bei weitem nicht aus. Jetzt hofft man auf Zuschüsse aus Rottenburg und Spenden. Zudem muss viel Eigenleistung erbracht werden. "Da ist neben der Kirchengemeinde natürlich auch wieder die Rentnergruppe gefordert", blickt Hauser schon mal voraus.