Die exotische Pflanze im Boller Vorgarten ist ein echter Hingucker. Foto: Fahrland

Kuriosität erregt Aufmerksamkeit von Spaziergängern in Boll. Pflänzchen einst bei Discounter erworben.

Oberndorf-Boll - Was bei guter Pflege aus einem Zufallskauf werden kann, beweist eine Pflanze in einem Boller Vorgarten.

Bei einem Discounter habe sie das Pflänzchen einst erworben, erinnert sich Eleonore Emenlauer. Im Haus überwintert und von Zeit zu Zeit umgetopft legte es über die Jahre ein langsames, aber regelmäßiges Wachstum an den Tag. Doch nach mehr als 15 Jahren geschah in diesem Frühsommer Merkwürdiges. Zwischen den lanzettenförmigen fleischigen Blättern der Grünpflanze erschien ein Trieb, der stetig senkrecht in die Höhe wuchs.

Auch Passanten wurden darauf aufmerksam und witzelten über die seltsame Erscheinung. Die Geduld der Besitzer Eleonore und Karl Emenlauer wurde auf eine harte Probe gestellt. Um die drei Meter wuchs der Trieb in die Höhe, doch es dauerte lange, bis sich ein Kranz zarter gelber Blüten bildete.

Durch Eigengewicht und Länge neigte sich der Blütenstand zur Seite, unzählige Schmetterlinge und Insekten laben sich am Blütennektar. Auch Spaziergänger erfreuen sich an dem Anblick, und inzwischen haben die Besitzer auch erfahren, was sie da offensichtlich vor dem Haus stehen haben: eine Agave Nigra. Der Zufall half bei der Entdeckung, denn Nachbarn haben im Botanischen Garten in Meran Ebenbilder dieser Agave gesehen und zum Beweis ein Foto mitgebracht.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings. Agaven blühen nur einmal in ihrem Pflanzenleben, oft erst nach Jahrzehnten. Dann sterben sie ab. Doch wer weiß, vielleicht verhilft Emenlauers grüner Daumen letztlich doch noch zu verlängerter Lebensdauer.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es, denn im Forum unter www.lubera.com steht zu lesen: "Es ist etwas Besonderes, wenn eine Agave blüht. Pflegen Sie weiter wie bisher.

Die blühende Rosette wird nach der Blüte langsam einziehen, Kindel, die sie bildet, werden ihre Funktion übernehmen."

Bis dahin gilt es einfach zu genießen, was aus einem kleinen Pflänzchen so werden kann.

Weitere Informationen: Agave nigra hat besonders dunkle Blätter mit glatten Rändern und einer großen, schwarzen Spitze. Ihren englischen Namen "Sharkskin Agave" verdankt sie ihrer Farbe und Oberflächenstruktur, die an die Haut eines Haies erinnert. Diese Agave ist eine Hybride von Agave scabra und fernandis-regis. Quelle: www.palmapalmetto.com