Mit vielen Ideen bereichern die Talstädter die erste Planungswerkstatt, die von Gabriele Siegele und Susanne Häsler (hinten stehend) von der Kommunalentwicklung moderiert wurde. Foto: Danner

Planungswerkstatt: Beim ersten Workshop zur Talplatzsanierung sind zunächst Anlieger gefragt.

Oberndorf - Jede Menge Ideen wurden am Freitagabend bei der Planungswerkstatt zur Talplatzsanierung zusammengetragen. Beim ersten Termin waren zunächst die Einfälle der Anlieger gefragt.

Erst einmal gab es jede Menge Informationen für die Teilnehmer. Michael Lübke, Verwaltungsleiter Planen und Bauen, stellte nochmals die Planung auf dem Brauerei-Areal vor.

Dort soll bekanntlich ein Pflegeheim gebaut werden. Eine wichtige Botschaft für die Talpatzanlieger war dabei, dass im Gebäude drei Parkdecks vorgesehen sind, wovon das im Erdgeschoss 30 Stellplätze für die Öffentlichkeit bieten wird.

Überhaupt waren Parken und Verkehr die zentralen Themen am Freitagabend. So hörten die Talplatzanlieger auch interessiert Lothar Becker und Markus Schaible von der Planungsgruppe Kölz zu, die ihre vom Gemeinderat bereits vor Jahren abgesegnete Verkehrsplanung vorstellten. Sie baut auf zwei Kreisverkehren im Tal auf – zum einen an der Einfahrt auf die ehemalige B 14 Richtung Bahnhof, zum anderen ein Stück weiter vorne – etwa auf Höhe des Autohauses Mutschler. Dadurch soll den Verkehr, der nicht auf den Talplatz will, ums "Waldhorn" herum umgeleitet werden. Für die Talstraße ergäben sich – so beruhigt – ganz neue Perspektiven.

Moderiert von Susanne Häsler und Gabriele Siegele von der Kommunalentwicklung brachten die Talplatzanlieger ihre Ideen zur anstehenden Sanierung ein.

Eine Idee der Familie Weher folgend hatten die Verkehrsplaner einmal das Szenario einer Einbahnreglung am Talplatz durchgespielt. So könnten die Autos über das Schweizermühlegässle auf Höhe des Brauerei-Areals wieder auf die Talstraße in Richtung Oberstadt geleitet werden. Diese Idee kam bei den Teilnehmern der Planungswerkstatt durchweg gut an. Derzeit stehen einer solchen Verkehrsführung allerdings noch ein paar Häuser im Weg. Eine vorausschauende Planung sei jedoch langfristig zu sehen, merkte Bürgermeister Hermann Acker an.

Verschiedene Ideen schließen sich nicht aus

Für den dann vom Verkehr entlasteten Talplatz konnten sich die Anlieger unterschiedliche Varianten vorstellen. Während die eine Fraktion, sprich der Einzelhandel, nach wie vor möglichst viele Parkplätze vor der Tür haben möchte, sahen andere die Möglichkeit, Begegnungsstätten in Form von Sitzbänken und Spielgeräten für Kinder zu schaffen. Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, dass sich die verschiedenen Anliegen nicht unbedingt ausschließen. Durch die neu gewonnene Fläche könnten zudem an den Rändern Flächen für die Außenbewirtung von Gastronomie entstehen.

Recht einig waren sich die Workshopteilnehmer darüber, dass der Talplatz eher als Zentrum für Handel und Dienstleistung zu sehen sei, während die wirkliche Mitte der Talstadt vor der Klosterkirche zu finden sei. Geradezu begeistert nahmen sie den Vorschlag auf, den Pavillon vorm Kloster abzubauen – und den Betontrog-Brunnen am besten gleich mit. Hier könne – auch durch die Verengung der Talstraße – eine Mitte entstehen, auf der sich etwa ein Eiscafé niederlassen könnte. Beide Plätze – Talplatz und Klostervorplatz – würden so quasi zu einem Großen verschmelzen. Entsprechende Bepflanzung und Möblierung könne diesen bisher eher vernachlässigten Bereich der Stadt Oberndorf wieder mehr Lebensqualität geben.

Bürgermeister Hermann Acker betonte, die Planungswerkstätten seien völlig ergebnisoffen. Eine zweite findet am Donnerstag, 17. November, ab 19 Uhr im Rathaus statt. Da sind dann alle interessierten Bürger eingeladen, sich in die Diskussion zur Talplatzentwicklung einzubringen. Alle Ideen würden gesammelt. Auf ihrer Grundlage werde der Gemeinderat eine Wettbewerbsausschreibung verfassen. Der Wettbewerb zur Talplatzgestaltung, der auch den Bereich ums Kloster mit einbeziehen soll, wird dann im kommenden Jahr ausgeschrieben.

Appell an die Hausbesitzer

Der Bürgermeister appellierte zudem an die Hauseigentümer im Sanierungsgebiet, sich an der Maßnahme zu beteiligen. Sie läuft über sieben Jahre, und die Fördergelder können auch von Privatpersonen, die ihre Gebäude sanieren wollen, in Anspruch genommen werden.