In der "guten Stube" der Stadt Oberndorf ist beim Benefizkonzert kein Platz mehr frei. Foto: Schwarzwälder-Bote

Klosterkirche ist beim Gospelkonzert von "Voices, Hearts & Souls" voll besetzt

Von Alwin Weber

Oberndorf. "Full house" konnte für die Klosterkirche vermeldet werden, als auf Einladung von Soroptimist International (SI), der weltweit größten Service-Organisation berufstätiger Frauen, der Gospelchor "Voices, Hearts & Souls" (VHS) ein Benefizkonzert gab.

Irene Rebmann, Präsidentin von SI Villingen-Schwenningen, begrüßte die Besucher und stellte die Ziele der Organisation Soroptimist International vor. Der Name leitet sich ab aus dem Lateinischen "sorores optimae", die besten Schwestern.

Zu den von SI geförderten Projekten zählt unter anderen die Oberndorfer Karl-Wider-Schule. Doch auch ein Kinderdorf in Südafrika, in dem die Kinder mit Gartenbau vertraut gemacht worden sind, steht auf der Liste. Sie sagte, sie freue sich, für dieses Benefizkonzert den renommierten Gospelchor "VHS" unter der Leitung von Juandalynn R. Abernathy gewonnen zu haben. Tatsächlich sei dieses Ensemble aus einem Volkshochschulchor entstanden.

Sparsame, aber exakte Zeichengebung

Von nun an führte die Moderatorin Karin Wenzig-Luck, selbst aktive Sängerin, durch das Programm des 50-köpfigen Chors. Die dunkel gefärbte Altstimme von Abernathy und der glockenhelle Sopran von Nathalie Hammon beeindruckten gleich zu Beginn beim Stück "Pie Jesu". Auch das "Ave Verum", am Flügel begleitet von Timea Böhm-Grebur, war keineswegs das, was man unter gemeinhin Spiritual versteht.

Abernathy führte mit sparsamer, aber exakter Zeichengebung jederzeit Sänger und Instrumentalisten sicher durch das Konzert.

Das "Danny Boy", ein irisches Volkslied, solo gesungen von Nathalie Hammon, mit großer Ausdruckskraft in strahlendem Sopran, schloss den einleitenden Teil.

Das Vokalensemble, aus "nur" elf Sängern bestehend, zeigte in vier verschiedenen Sätzen einen Querschnitt durch sein Können. Die Ausgewogenheit aller Stimmen und deren Ausdruckkraft waren sowohl in "Lord I Want To Be a Christian" als auch in "Viva La Vida", bei dem es um den Verlust irdischer Macht geht, zu hören. Beeindruckend gestaltet wurde das Schlaflied "Sleep" im Gegensatz zu "My Soul’s Been Anchored In The Lord", einem vielstimmigen, rhythmisch sehr anspruchsvollen Satz. Ab hier war das Eis gebrochen und der Funke zum Publikum übergesprungen.

Bevor nun der Gesamtchor auftrat, wies Moderatorin Karin Wenzig-Luck darauf hin, dass "Gospel", das "gute Buchstabieren", alles sein könne, was auf Jesus Bezug nehme. Mit Instrumentalbegleitung – Gerold Stehle (Keyboard), Martin Scholze (E-Bass), Roland Endörfer (E-Gitarre) und Christian Eberhard (Schlagzeug) – trat nun der Gesamtchor auf.

Der Glaube an ein zuverlässiges Versprechen wurde glaubhaft in "Standing On The Promises", "Rain On Us" und "We Fall Down" verkündet. Mit typischer, machtvoller Stimme für Gospel sang Armin Glatz seinen Part in "Rain On Us"; Verena Rissel glänzte in "We Fall Down". Mit dem herrlich swingenden "Immortal Invisible", dem Versprechen "I Will Follow Him" und "Great Day", bei dem das Publikum begeistert mitklatschte, ging Teil eins mit Riesenapplaus zu Ende.

Nach der Pause führte Abernathy mit "Just a Closer Walk With Thee" das Konzert fort. Ein perfektes Duett boten Verena Rissel und Armin Glatz in "Shout To The Lord", dessen Halleluja vom Ensemble überzeugend dargeboten wurde. Voll Entschlossenheit erklang "I Won’t Go Back"; die Solostimmen waren dazu angetan, andere zu begeistern.

Dass das "When The Saints Go Marchin’ In" zu den Highlights zählen würde, lässt sich erahnen. Doch mit welchem Drive wurde dieses Stückt, das unzählige Einspielungen erlebt hat, dargebracht. Wie fein auch solche "Schlager" gestaltet werden können, demonstrierten "Voices, Hearts & Souls" par excellence. Mit dem (offiziell) abschließenden "He Never Failed Me Yet" zeigten alle noch einmal, was die "Frohe Botschaft" für die Menschen, die diese Musik erschaffen haben, bedeutete. Jubelnder Applaus, Standing Ovations, der Wunsch nach einer Zugabe wurde erhört: "Amen" sollte das Konzert beschließen. Doch die allerletzte Zugabe fasste prägnant dieses Konzert zusammen: "Oh happy Day".