Zumindest für die Fische scheint der Ölunfall nicht verheerend gewesen zu sein. Foto: Schönfelder

Ermittlungen dauern noch an. Sportangler-Vorsitzender: "Sind mit blauem Auge davongekommen".

Oberndorf - Nachdem es am Freitag bei einem Tankreinigungsbetrieb in der Neckarstraße zu einem Unfall gekommen ist, in dessen Folge Öl in den Neckar gespült wurde, dauern die Ermittlungen noch an. Die Prognosen scheinen allerdings gut.

Nach bisherigen Ermittlungen sind rund 10 000 Liter eines Öl-Wassergemischs auf das Betriebsgelände und Teile davon in den nahegelegenen Neckar geflossen. "Wie viele Liter des Gemischs letztendlich in den Neckar gelangten, kann noch nicht beurteilt werden", heißt es von offizieller Seite.

Kontaminierte Erde abgetragen

In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Rottweil und des Polizeipräsidiums Tuttlingen heißt es, das Gutachten eines beauftragten Sachverständigen soll Aufschluss über die Ursache geben. Zwischenzeitlich seien an der Böschung des Neckars bereits mehrere Bäume gefällt und das kontaminierte Erdreich abgetragen worden. Die Ermittlungen dauern noch an.

Franz Mayer, Vorsitzender des Oberndorfer Sportanglervereins, hat sich mit dem Umweltschutzamt im Landratsamt in Rottweil in Verbindung gesetzt. Außerdem seien Kollegen von ihm bereits am Wochenende am Ufer des Neckars unterwegs gewesen.

"Wie es aussieht, sind bisher keine Fische betroffen. Zumindest wurden keine gesichtet, die mit dem Bauch nach oben im Neckar getrieben sind", erzählt er. Auch habe man keine schlimm verschmutzten Steine gefunden.

Er vermutet, dass die Ölsperren einen großen Teil der Flüssigkeit abgefangen haben. "Ich glaube, wir sind da noch mit einem blauen Auge davon gekommen", lautet Mayers Einschätzung. Die Feuerwehr habe ihre Arbeit gut gemacht, meint der Vorsitzende, der in den vergangenen Jahren schon mehrmals mit Wasserverschmutzungen zu tun hatte. Der starke Regen könne die Schmutzpartikel weggeschwemmt haben.

Fraglich sei ohnehin, ob das Öl im Gemisch dominierend war. "Dadurch, dass es sich um ein Gemisch handelt, könnten wir Glück gehabt haben. Anders wäre das bei Benzin oder Heizöl", meint Mayer. "Natürlich weiß man aber auch nicht, wie die Langzeitwirkung der Partikel im Wasser ist", gibt er zu. Dabei gehe es ja nicht nur um die Fische, sondern auch um Kleintiere und Algen. Seinen Informationen nach seien es glücklicherweise "nur" um die 100 bis 200 Liter gewesen, die in den Neckar gespült worden seien – angesichts der rund 10.000 ausgelaufenen Liter eine geringe Menge.

Schaden wohl überschaubar

Mayer erinnert sich an ein großes Fischsterben vor einigen Jahren in der Jagst. "Da war alles wie tot. Davor hat man natürlich immer Angst", meint Mayer. Danach sehe es aber beim aktuellen Fall nicht aus. Wasserproben seien entnommen worden.

Er wolle sich nun mit seinen Kameraden im Verein zum weiteren Vorgehen besprechen. "Wir sind jetzt erst einmal froh, dass der Schaden wohl nicht größer ist", meint er.