"Franz ond Karle" versprechen den Kickern im Falle eines Aufstiegs einen Tripp mit der "schwäbischen Eisenbahn" nach St. Pauli. Wenn das nicht Motivation genug ist? Fotos: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

SVO-Ball: Zweifelhafte Damen treten auf / Erotischer Tanz / Kindergruppe als Piraten / Tanz und Stimmung

Oberndorf. "Ahoi, St. Pauli bei Nacht" war das Motto des diesjährigen Fasnetballs der Spielvereinigung Oberndorf, den die Besucher so schnell nicht vergessen werden.

Kostüme, die an Kreativität kaum zu überbieten waren, ein unterhaltsames Programm, das vor Einfallsreichtum strotzte, und ein Publikum, das klatschte, jubelte und zu den Klängen von "Caro" schunkelte und tanzte, machten den Bummel über die nächtliche Reeperbahn zu einem Erlebnis.

Die kleinen Besetzung der Stadtkapelle eröffnete den Ball der Sportler. Die Musiker sorgten dafür, dass der Funke sofort übersprang. Die SVO präsentierte sich an diesem Abend als große närrische Familie und hatte ein Programm zusammengestellt, das keine Wünsche offen ließ.

Frank Schmid und Hubert Märländer führten durch den Abend und konnten, jeweils angekündigt durch den Ton einer Schiffshupe, einen Höhepunkt nach dem anderen ansagen. Sie hatten aber keineswegs allein die Last der Moderation zu tragen, die Mamas der Jugendspieler unterstützten sie dabei kräftig und trugen immer wieder zur Unterhaltung im Saal bei.

Katja Schmid und ihre Kindertruppe enterten als Piraten ein Schiff und zeigten dabei nicht nur tänzerische Elemente, sondern konnten auch durch akrobatische Einlagen überzeugen.

Wer sich über die große Zahl zweifelhafter Damen im Don-Bosco-Haus schon gewundert hatte, erfuhr beim nächsten Auftritt, dass sich unter den anrüchigen Kostümen die Aktiven und die Alten Herren verbargen, die beim gemeinsamen Tanz waschechte Reeperbahnatmosphäre vermittelten.

International wurde es beim Auftritt der "Backstreet-Boys", die sowohl tänzerisch als auch musikalisch mehr als überzeugen konnten und erst nach einer vom Publikum vehement geforderten Zugabe wieder Backstage durften. Das gleiche Schicksal erwartete die Jugendtrainer, die den Zuschauern ebenfalls regelrechte Beifallsstürme entlockten und, obwohl sichtlich am Ende der Kräfte, nochmals zulegten, und auch die Zugabe flott aufs Parkett legten.

Ins Oberndorfer Neckarstadion entführten Jörg Rinker und Oli Zeller als "Franz ond Karle" die Besucher. Sie versprachen, im Falle eines Aufstiegs der ersten Mannschaft einen Höllentripp mit der "schwäbischen Eisenbahn" nach St. Pauli. Hatten die Mamas der Jugendspieler den ganzen Abend über als Stimmungskanonen, Pausenfüller und Seele der Veranstaltung funktioniert, ließen sie es sich natürlich nicht nehmen, mit einem leicht erotischen Tanz auf der Bühne ein weiteres Highlight zu präsentieren.

Beim Finale trafen sich alle Beteiligten auf der Bühne und stimmten zusammen mit den Gästen im Saal die SVO-Hymne an, die Jörg Rinker für die Spielvereinigung komponiert und getextet hat.

Mit Stimmung, Tanz und Unterhaltung klang ein Ball aus, der zeigte, dass bei der SVO nicht nur Fußball gespielt, sondern auch der familiäre Aspekt gepflegt wird.