Mit gründlichem Händewaschen lässt sich schon viel bewirken. Foto: Voronin76 / Shutterstock

Im SRH-Krankenhaus in Oberndorf sind Fälle aufgetreten. Dank strenger Hygiene ist Lage unter Kontrolle.

Oberndorf - Alle Jahre wieder haben sich Gemeinschaftseinrichtungen mit dem Norovirus herumzuschlagen. Auch im SRH-Krankenhaus sind wieder Fälle auftreten. Die Lage, so erklärt Geschäftsführer Harald Glatthaar auf Anfrage, ist aber unter Kontrolle.

Bis zu fünf, sechs betroffene Patienten gleichzeitig waren zeitweise im Oberndorfer Krankenhaus untergebracht. Man habe schnell reagiert und die Träger des Virus alle auf eine Station verlegt. Zwei, drei Nächte habe man das DRK gebeten, andere Krankenhäuser anzufahren, berichtet Glatthaar. Morgen werde aber der letzte betroffene Patient entlassen, sodass wieder Normalität einkehrt.

Im Wellen und meist in der kalten Jahreszeit kommt das Norovirus über die Krankenhäuser, Altenheime und andere Gemeinschaftseinrichtungen, weiß Hygienebeauftragte Martina Frick. Für ein Krankenhaus bedeute dies, die ohnehin hohen Hygienestandards noch besser zu überprüfen. "Eins hab ich gelernt", sagt Geschäftsführer Harald Glatthaar: "Händewaschen, Händewaschen und nochmals Händewaschen." Die regelmäßige Desinfektion der Türklinken ist Standard.

Wenn einem heutzutage die Ärzte im Krankenhaus nicht mehr die Hand geben, so ist dies übrigens kein Anflug von Arroganz. Vielmehr ist es eine Art der Vermeidung der Übertragung von Keimen und Viren. Während eine Infektion mit dem Virus für einen Patienten mit ordentlicher Konstitution glimpflich abläuft, kann sie für kranke oder alte Menschen und Säuglinge und Kleinkinder richtig gefährlich werden. Der Körper dehydriert schnell. Flüssigkeit und Elektrolyte müssen verstärkt zugeführt werden.

Fäkal und oral ist der Norovirus übertragbar, erklärt Martina Frick. Da reiche es oft aus, einen Einkaufswagen anzufassen und sich dann mit den Fingern ins Gesicht oder gar in den Mund zu fassen. Ihr Tipp ist, generell die Hände aus dem Gesicht zu lassen. Und wer die Möglichkeit hat, sollte als Infizierter zu Hause ein andere Toilette als der Rest der Familie benutzen. Eine Immunität gegen den Norovirus gibt es nicht, so Frick. Spätestens nach zehn oder zwölf Wochen könne man sich erneut anstecken.

Zur Fasnet rechnen die Experten mit einer neuen Welle. Denn auch da sind viele Menschen auf engem Raum zusammen.

Info: Wie kann ich mich schützen?

Auf der Homepage des Rottweiler Gesundheitsamts (www.landkreis-rottweil.de/de/Landratsamt/Ämter+Organigramm/Gesundheitsamt) gibt es Informationen zum Norovirus:

Was sind Noroviren?

Noroviren sind eine Gruppe von Viren, die "Magen-Darm-Grippe" verursachen. Der Mensch ist das einzig bekannte Reservoir des Erregers. Noroviren sind weltweit verbreitet und häufig die Ursache von akuten Gruppenerkrankungen in Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen.

Symptome Akut beginnende starke Durchfälle oder Erbrechen, häufig begleitet von Übelkeit, Bauchschmerzen mit Krämpfen, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen. In einzelnen Fällen kann mäßiges Fieber auftreten. Die Symptome dauern in der Regel etwa zwölf bis 72 Stunden an.

Ansteckung

Folgende Übertragungswege sind bekannt: direkter Kontakt mit einer infizierten Person, Kontakt mit in der Luft schwebenden feinen Tröpfchen, Kontakt mit Oberflächen oder Gegenständen, die mit Noroviren verunreinigt sind oder über Lebensmittel oder Getränke die von infizierten Personen mit Noroviren verunreinigt wurden. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel ein bis drei Tage. Die höchste Ansteckungsgefahr besteht während der akuten Erkrankung mit Durchfall und Erbrechen. Nach Abklingen der Symptome werden Noroviren noch mindestens zwei Tage beim Stuhlgang ausgeschieden.

Therapie

Eine spezielle Therapie gibt es nicht. Die Behandlung erfolgt symptomatisch mit Ersatz der verlorenen Flüssigkeit und Linderung der Symptome.

Empfehlung

Die einzig wirksame Maßnahme, um eine Übertragung zu vermeiden, ist peinlichste Hygiene auch im häuslichen Umfeld bereits bei Auftreten eines Krankheitsverdachts. Dazu gehören Händewaschen vor dem Essen und nach der Toilette, Viruswirksames Händedesinfektionsmittel nach dem Umgang mit möglicherweise infizierten Ausscheidungen oder mit Bedarfsgegenständen. Der Erkrankte sollte seine Hände ebenfalls desinfizieren. Keine gemeinschaftliche Stückseife, besser Seifenspender verwenden. Einmalhandtücher sind besser als solche aus Frottee. Viruswirksames Flächendesinfektionsmittel im Toilettenbereich verwenden. Wer einen Erkrankten pflegt, der sich übergeben muss, sollte einen Mund-Nase-Schutz tragen. Verwendung von Einmalhandschuhen bei Kontakt zu Ausscheidungen des Erkrankten mit anschließender Händedesinfektion. Bett- und Leibwäsche müssen mit mindestens 60 Grad gewaschen werden. Bei Erkrankung oder Krankheitsverdacht Besuche in Kliniken und Pflegeheimen vermeiden.