"Bozen Brass" bieten beim Konzert in der evangelischen Stadtkirche etwas fürs Auge und fürs Ohr. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Südtiroler Bläserquintett "Bozen Brass" in der evangelischen Stadtkirche zu Gast / 200 begeisterte Besucher

Von Hans-Dieter Wagner

Oberndorf. Mit wahren Begeisterungsstürmen feierten an die 200 Zuhörer am Samstagabend das Südtiroler Bläserquintett "Bozen Brass" bei dessen Konzert in der evangelischen Stadtkirche.

Die fünf Musiker aus Südtirol konnten einem am Ende fast schon fast leid tun: Statt des hoch verdienten Feierabends erwartete die Künstler ein Publikum, das dem Quintett eine Zugabe nach der anderen abverlangte.

"Colors – frech, bunt und vielseitig" lautet der Titel des Programms von "Bozen Brass". Und so war es denn auch. Die fünf Ausnahmemusiker trieben es nicht nur musikalisch bunt, denn Robert Neumair (Trompete) kam im roten Anzug auf die Bühne, Anton Ludwig Wilhalm (Trompete) in Gelb, Norbert Fink (Horn) in Blau, Stefan Mahlknecht (Posaune) in Lila und Toni Pichler (Tuba) schließlich in Grün.

"Bozen Brass" verstanden es, die Zuhörer zu begeistern. Nicht nur durch ihr buntes Outfit, sondern natürlich vor allem durch eine Musikmischung, die einen Bogen von klassisch über modern bis hin zu volkstümlich spannte. Robert Neumair ist der musikalische Kopf der Südtiroler und seine Arrangements sind den Vollblutmusikern auf den Leib geschrieben. Sie sind absolute Profis, und das zeigten sie bei Stücken von Earth, Wind and Fire, Toto, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Gottfried Finger, um nur einige zu nennen, zur Genüge.

Jazz ist Geschmacksache, wenn aber "Bozen Brass" "Not Yet" von Michel Camilo intonieren, wird er zum Genuss. Gerade bei diesem Stück zeigten die fünf Blechbläser eine Perfektion und Technik, wie sie nur selten zu hören ist.

Noten brauchten die fünf bunt gewandeten Herren in der evangelischen Stadtkirche nicht. Dies gab den Musikern mit Leib und Seele die Möglichkeit, dem Publikum auch den einen oder anderen Choreografieeffekt darzubieten. Zum Titelsong aus "Dirty Dancing" oder beim "Heiteren Duett für zwei Katzen" bot sich dafür ausreichend Gelegenheit. Vom Feinsten waren beim anschließenden Ständerling auch die Südtiroler Spezialitäten.