Mit einstimmigem Votum wiedergewählt (von rechts): Vorsitzender Jürgen Bilger, Kassierer Wolfgang Dausch, aktiver Beisitzer Moritz Schmidt und passiver Beisitzer Dennis Klein Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein Boll beweist Mut zu Investitionen / Führungsriege bei der Hauptversammlung bestätigt

Von Sylvia Fahrland

Oberndorf-Boll. Mit 47 Aktiven und eingespieltem Vorstand ist der Musikverein Harmonie Boll gut aufgestellt und geht dank der Erfolge und Investitionen des vergangenen Jahres zuversichtlich ins neue Vereinsjahr.

Dies ist die Quintessenz der Hauptversammlung im Schützenhaus. Vorsitzender Jürgen Bilger bezog in seinem Jahresbericht ausführlich Stellung. Neue Ideen, wie das gemeinsame Platzkonzert im Mai mit den Bochinger Musikern, kamen beim Publikum gut an und werden fortgesetzt.

Musikalische Höhepunkte und besondere Verdienste von Musikdirektor Rainer Jauch waren die Erarbeitung eines neuen Sommerrepertoires, das sich in Fischingen und beim Wittershauser Backhausfest bewährte, und ein Jahresabschlusskonzert auf höchstem Niveau von Verdi bis Joe Cocker. Präsentiert mit ausgefeilten Licht- und Bildeffekten veranlasste es das Publikum zu stehenden Ovationen. Der Schriftführerbericht von Stefan Stoll rief alle Ereignisse vom Fasnetsumzug bis zum Weihnachtsliederspielen lückenlos in Erinnerung und wurde, da er verhindert war, von Max Senn verlesen.

Neben musikalischem Können war auch viel Arbeit nötig. Gut etabliert ist das Gartenfest. Die größte Herausforderung, der einwöchige Mostbesen, wurde gemeinsam mit dem Förderverein veranstaltet und zog mit Livemusik beim Hüttenzauber Gäste aus nah und fern an. Die fünfte Auflage diesen Herbst wird vom 9. bis 15. September dauern.

Seit 19 Jahren an der Vereinsspitze zeigt Jürgen Bilger keine Ermüdungserscheinungen und wurde für weitere zwei Jahre einstimmig im Amt bestätigt. Auch Kassierer Wolfgang Dausch, der aktive Beisitzer Moritz Schmidt und der passive Beisitzer Dennis Klein wurden einstimmig wiedergewählt.

Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm freute sich über das Vertrauen der Mitglieder und die positive Außenwirkung der Musiker weit über den Ort hinaus. Was der Verein für die Dorfgemeinschaft leiste, könne nicht hoch genug eingestuft werden, umso mehr, wenn man die Schwierigkeiten mehrerer Vereine im Stadtgebiet bis hin zur Auflösung sehe.

Um den Fortbestand der Kapelle zu sichern, kümmert sich Martin Hirschmann als Dirigent und Jugendleiter um den Nachwuchs. Die Jugendkapelle umfasst 20 Aktive. 14 Jugendliche werden zusammen mit drei Musikschulen ausgebildet, zwei Kinder spielen in der Bläserklasse der Grundschule Bochingen, und fünf Kinder erhalten Blockflötenunterricht, also trotz geburtenschwacher Jahrgänge keine schlechte Bilanz.

Die Kasse von Wolfgang Dausch wies ein Defizit auf, aufgefangen von einem guten Kassenstand. Gründe waren laut Bilger Sonderausgaben für Instrumente und umfangreiche bauliche Verbesserungen an den beiden Festhütten. Zudem war das Serenadenkonzert in Oberndorf wegen des Viertelfinalspiels der deutschen Elf bei der Fußball-WM entfallen, wird aber 2015 wieder stattfinden.

Altmaterialsammlungen und das Platzkonzert mit den Bochingern in Boll werden die Kasse aufbessern. Daher sieht Bilger optimistisch in die Zukunft und erörtert mit dem Ausschuss, wie ein Unterstand für die Musiker beim Gartenfest realisierbar ist.