Die Brüder machen auch vor den Stufen der Brandecker-Staffel nicht halt. Opa Günther Hirschmann ist stolz auf seine einstigen Zirkuskinder. Fotos: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sport: Jan und Timo Hirschmann erfolgreich bei offener Deutscher Meisterschaft / Anfang bei Zirkus Konfetti

In einem Alter, in dem viele Jugendliche auf einem Moped unterwegs sind, verzichten Jan und Timo Hirschmann auf den Motor und sogar auf einen zweiten Reifen. Die beiden fahren Einrad – und zwar sehr erfolgreich.

Oberndorf-Boll/Dunningen. Angefangen hat alles im Boller Kinderzirkus Konfetti. Unter Anleitung ihres Opas Günther Hirschmann, der den Zirkus leitet, machten Jan und Timo ihre ersten tritt in die Pedale auf dem Einrad. Jetzt sind die beiden Dunninger mit erfolgreich von der offenen Meisterschaft im Municycle aus Thüringen zurückgekehrt. Sie schafften es in verschiedenen Disziplinen mit ihren dritten Plätzen aufs Siegertreppchen.

Im Zirkus Konfetti führen die Einrad-Kunststücke über Bänke. Doch der 18-jährige Jan und sein 16-jähriger Bruder Timo sind ganz gerne im Gelände unterwegs. Wenn es am Wochenende mit der Familie zum Wandern geht, haben die zwei stets ihre Einräder im Gepäck. Dann brettern sie über Waldwege – mal bergauf, mal bergab. Und ihre Mutter Anja Höfler läuft nebenher. "Wir warten natürlich immer auf sie", betonen die Söhne.

Bei den offenen Deutschen Meisterschaften war Jan besonders im sogenannten "Uphill" erfolgreich. Kurze steile Strecken sind dabei ebenso erlaubt wie längere, geringere Steigungen. Timo hingegen hat im "Downhill" gute Zeiten eingefahren. Wenn die Geländeanforderung zu hoch ist, ist dabei auch mal ein Abstieg erlaubt, besagt das Regelwerk.

Für wirklich gefährlich halten die Brüder ihre Sportart allerdings nicht. Schließlich gibt es keinen Lenker, über den sie drüber fliegen können. "Wir sind ja immer recht nah am Boden und können im Falle eines Falles leicht absteigen", erklärt Timo Hirschmann. "Und ein paar Schrammen gehören halt dazu", fügt sein Bruder Jan grinsend an und zeigt seine leicht lädierten Arme.

Der 18-Jährige macht gerade sein Abitur. Nach der schriftlichen Prüfung hat er sich aufs Einrad gesetzt und ist durch die Landen gefahren. Fast 200 Kilometer hat er in drei Tagen hinter sich gebracht. "Andere gehen halt einen trinken. Ich bin Einrad gefahren", erzählt der junge Mann.

Natürlich treten die Brüder Hirschmann noch heute, wenn es zeitlich möglich ist, bei Vorführungen des Kinderzirkuses Konfetti auf. Schließlich hat sie ihr Opa Günther zu diesem Sport gebracht.

Für den Sommer haben sie noch ein ganz besonderes Ziel. Gemeinsam mit ihrer Mutter machen sie sich auf nach Afrika ins Mount-Kenya-Massiv. Dort wollen sie den 4985 Meter hoch gelegenen Gipfel Point Lenana bezwingen. Mama Anja zu Fuß und die Jungs – natürlich – auf dem Einrad.