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Aktion gegen zu schnelle Autofahrer in Beffendorf. Bei Stadt Antrag auf Verkehrsberuhigung gestellt.

Oberndorf-Beffendorf - In der Hochmössinger Straße in Beffendorf sind die Autos zu schnell unterwegs. Dies ist zumindest die Beobachtung von Timo Serrer Vieira Santos. Mit einer Aktion will er zu mehr Rücksicht auffordern.

Zwischen 5.30 und 8 Uhr sowie zwischen 15.30 und 17 Uhr ist in Beffendorf Rush-Hour. Sowohl in der Hochmössinger- als auch in der Schramberger Straße herrscht Hochbetrieb. Zahlreiche Pendler, oft zwischen Dunningen Richtung Dornhan unterwegs, nutzen die Verbindung.

Vergangene Woche hat Timo Serrer Vieira Santos, der seit rund fünf Jahren in der Hochmössinger Straße wohnt, die Autos zwischen 5 und 7 Uhr gezählt. "Alle drei Sekunden fuhr ein Fahrzeug vorbei", erzählt der Künstler. Über die Hälfte, so schätzt er, waren zu schnell. Erlaubt sind 50 Stundenkilometer. Selbst der Bus halte sich, so Serrer, nicht die Geschwindigkeitsbegrenzung. Derzeit arbeitet er die Zahlen noch konkret auf.

Weil ihm die Rücksichtslosigkeit der rasenden Autofahrer schon lange ein Dorn im Auge ist, hat er ein Info-Schreiben in der Nachbarschaft verteilt und bei der Stadt einen Antrag auf Verkehrsberuhigung gestellt. Außerdem hat er vor seit einigen Tagen eine Attrappe eines Kindes vor seinem Haus aufgestellt. "Es wohnen viele Familien mit Kindern, aber auch ältere Menschen in unserer Straße", erzählt Serrer Vieira Santos. Auch ein anderer Anwohner hat bereits ein Hinweisschild auf spielende Kinder in seinen Vorgarten gepflanzt. Serrer Vieira Santos: "Ich möchte nicht warten, bis was passiert." Mehrere Haustiere, Hunde und Katzen, seien bereits überfahren worden.

Im Herbst 2015 sei ein Geschwindigkeitsmessgerät in der Hochmössinger Straße aufgestellt gewesen, erläutert Jens Hartmann vom Ordnungsamt auf Anfrage. Da habe es keine Auffälligkeiten gegeben. 93 Prozent hätten sich an die Geschwindigkeit gehalten. Für eine Verkehrsberuhigung reiche das tägliche Verkehrsaufkommen nicht aus, so Hartmann. Dies habe eine Verkehrszählung vor einiger Zeit ergeben. Ein früherer Antrag sei deshalb bereits vom Landratsamt abgelehnt worden. "Die Anforderungen sind bei weitem nicht erfüllt." Für die Stadt bestehe derzeit kein Handlungsbedarf.