Ganz im Element: Die Jungs von Talco. Ganz entspannt: Martin Jondo (rechtes Bild) Fotos: Sikeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Am letzten Tag des Easter-Cross feiern 700 Besucher ganz entspannt / Organisatoren ziehen Bilanz

Von Jens Sikeler

Oberndorf. Irgendwann war es beim dritten Tag des Easter-Cross da: Das Gefühl, Teil einer großen Party zu sein. Das kommt auf, wenn man sich ganz dem Rhythmus und der tollen Stimmung hingeben kann. Dafür sorgten am Montagabend Bands wie "Talco" und "Open Season".

Headliner war die italienische Ska-Band "Talco". Sie mischen Ska mit Punk und italienischer Volksmusik. Das Ergebnis ist extrem tanzbar und geht direkt vom Ohr in die Beine. Es ist die Mischung aus dem eher monotonen Gesang, den Trompeten und Posaunen, die tatsächlich Mauern zum Einstürzen bringen könnten und dem irrwitzigen Tempo, das die Partymeute in der Neckarhalle verzückte. Aus der Schweiz kamen Open Season nach Oberndorf. Sie machen einen ziemlich eleganten Reggae, der für die Party genauso taugt, wie für einen relaxten Abend unter Freunden. Frontmann Santosh Aerthott ging dabei ausgesprochen gefühlvoll zu Werke.

Martin Jondo lieferte den entspanntesten Auftritt des Abends ab. Der Musiker, der regelmäßig mit Gentleman auf Tour geht, spielte einen Reggae, bei dem die Grenzen zum Hip Hop manchmal fließend waren. Der kleine Mann mit der Gitarre hat den Flow im Blut.

Alles andere als entspannt waren "Radio Havanna". Das lag nicht nur daran, dass sie wegen des Verkehrs zu spät dran waren. Die Punkrocker wollen die Welt verändern und dafür gaben sie auf der Bühne so richtig Gas. Frontmann "Fichte" liebt in seinen Texten die klare Ansage. Das ganze untermalen sie mit traditionsbewusstem Punkrock. So muss es sein. Ihr Publikum verwöhnten auch "Jahcoustix" und "Das Kartoffel".

Der letzte Festivaltag war für die Organisatoren aber auch Gelegenheit Bilanz zu ziehen. Ein bisschen geschafft sahen sie schon aus, als OMI-Urgestein Holger Gaus und die Stadtjugendpflegerin Heidi Kuhring im Catering Zelt Platz nahmen. Das ist aber auch kein Wunder. Sie waren ebenso wie die mehr als 80 anderen Helfer mehrere Tage lang bis tief in die Nacht beschäftigt.

Manchmal lässt sich Zufriedenheit auch in Zahlen messen: 500, 1300, 700. So viele Besucher kamen am Samstag, Sonntag und am Montag. Am Metal- und am Reggaetag kamen damit etwas weniger Besucher als im Vorjahr. Gaus ist trotzdem einigermaßen zufrieden: "Das ist Ok." Nicht gerechnet haben die Beiden mit den vielen Besuchern am Samstag. "Wir waren überrascht", kommentierte Kuhring. Drei Musiker und Bands hatten unplugged gespielt. Mehr ist an dem Tag auch nicht erlaubt. Nicht nur am Karfreitag, sondern auch am Karsamstag herrscht Tanzverbot. Aber anders als am Freitag, könnte die Stadt am Samstag das Tanzverbot aufheben, wie Gaus erklärte. Ihn würde das freuen. Der letzte Festivaltag müsste dann nicht am Montag stattfinden. Den Grund für den schlechteren Besuch am Montag im Vergleich zum Sonntag sieht Gaus auch darin, dass viele potenzielle Besucher am nächsten Tag arbeiten müssen. Da könnte etwas dran sein.