Ernüchternde Analyse der Mitgliederstruktur bei der Hauptversammlung / Schonfrist bis Herbst

Oberndorf. Wie aufmerksamen Beobachtern nicht entgangen sein dürfte, hatte die DLRG-Ortsgruppe Oberndorf in den vergangenen Jahren mit mangelndem Nachwuchs und fehlenden Ausbildern zu kämpfen.

So überraschte es manchen nicht, dass auf der Tagesordnung der Hauptversammlung der Punkt "Fortführung der Ortsgruppe" zu finden war. Seit rund fünf Jahren versuchen die letzten Aktiven, die meisten gehören dem Vorstand an, immer wieder Jugendliche, für das Schwimmen und Retten zu begeistern. Hohe Teilnehmerzahlen in den Schwimmkursen machten zunächst Mut und auch die Übernahme in das Jugend-Sommertraining gelang nahezu problemlos. Problematisch wurde es vor allem beim Übergang in das Wintertraining. Hier kamen weniger Kinder als im Sommer.

Fazit der Analyse der Mitgliederstruktur ist, dass die komplette Generation im Alter zwischen 16 und 30 Jahren für die Nachfolge der älteren Aktiven fehlt. Auch die Durchführung der Wasserrettung im Freibad wird so immer schwieriger. So musste man seit vergangenem Jahr zwei Personen pro Wachtag auf eine Person reduzieren, um noch an den meisten Sommersonntagen präsent sein zu können. 2014 hat man gegenüber der Stadt bereits angedeutet, dass möglicherweise kein Wasserrettungsdienst mehr möglich sein wird.

Kassenrevision durch Landesverband

All dies wurde in der Hauptversammlung besprochen und so standen die anderen Tagesordnungspunkte im Schatten dieser Diskussion. Da im Vorfeld sogar eine Auflösung der Ortsgruppe für 2014 in Betracht gezogen wurde, hatte man sich einer Kassenrevision durch den Landesverband zu unterziehen. Diese fiel, wie der Bezirksvorsitzende Werner Link berichtete, positiv aus. 50 Beitrag zahlende Mitglieder und einige Schwimmkurse hatten die Kasse auch dieses Jahr auf einem soliden Stand gehalten, wie Kassierer Wolfgang Heubach zu berichten wusste.

Die Entlastung des Vorstands wurde von Bürgermeister Herrmann Acker vorgeschlagen, der in seiner Rede nicht nur die bisher geleistete Arbeit der DLRG würdigte, sondern auch an die Mitglieder appellierte, nicht leichtfertig für eine Auflösung der Ortsgruppe zu stimmen.

Nach langer Diskussion wurde dann folgender Beschluss gefasst: Die DLRG-Ortsgruppe wird vom Bezirk weiterverwaltet, der Vorstand übernimmt nur noch die Organisation der sportlichen Belange. Im Herbst wird dann eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, in der entweder über die Fortführung als Stützpunkt oder im anderen Fall über die Auflösung entschieden wird. In dieser Zeit soll ein Neuanfang oder eine Verbesserung des momentanen Zustandes gewagt werden.

Als Schlusspunkt konnte man dieses Jahr Robert Bock für 25-jährige und Anke Genullis für zehnjährige Mitgliedschaft ehren.