"Dein Theater" will dem Publikum Philipp Melanchthon näherbringen. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Reformation: Museum veranstaltet im Rahmen seines Themenschwerpunkts Theaterabend zu Melanchthon

Melanchthon – was ist das noch mal? Ein Fußballspieler? Ein Nobelpreisträger? Ein Medikament? Ein Theaterabend am Sonntag, 17. September, gibt Gelegenheit, diese Frage auf ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Weise zu klären.

Oberndorf. Der Universalgelehrte, Bildungspolitiker und Religionsvermittler Philipp Melanchthon hat im Schatten Martin Luthers die Reformation entscheidend mitgeprägt, heißt es in einer Mitteilung des Museums. "Lehrmeister Deutschlands" – diesen Ehrentitel verliehen ihm seine Zeitgenossen.

Seine Aussagen zu Vieltuerei, Schwatzhaftigkeit, Finanzgebaren und Selbstüberschätzung sind heute noch ebenso diskussionswürdig wie seine Haltung zur Einheit der Kirche.

Eine geschulte Rhetorik galt dem Bildungsreformator als wichtigstes Instrument des Geistes. "Man kann unmöglich seine Gedanken verständlich darlegen, wenn man nicht die Fähigkeit zu reden erwirbt", behauptete er.

Auch 456 Jahre nach Melanchthons Tod brauche man dringend Menschen, die wie er Klartext reden, heißt es weiter. Und das erst recht eine Woche vor der Bundestagswahl.

Den Melanchthon präsentiert, porträtiert und personalisiert der Schauspieler Norbert Eilts unter der Regie von Friedrich Beyer. Beide gehören dem Ensemble "Dein Theater" aus Stuttgart an, das landesweit auf Tournee ist – vor allem mit literarischen Revuen zu kulturellen Zeitphänomenen und szenischen Lesungen von Geistesgrößen unterschiedlicher Art.

Der Melanchthon-Abend beginnt am kommenden Sonntag um 19 Uhr in der ehemaligen Augustinerklosterkirche. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt acht Euro.

Den Abend veranstaltet das Museum im Schwedenbau im Rahmen seines Themenschwerpunkts "Reformation 1517 - 2017". Vor Beginn und in der Pause bewirtet die Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte. Zwei weitere Produktionen von "Dein Theater" sind zu sehen am Samstag, 14. Oktober: "Katharina von Bora. Die Professionen der Frau Luther" in der evangelischen Kirche in Aistaig, und am Sonntag, 5. November: "Martin Luther. Untertan und Freigeist" in der evangelischen Stadtkirche.  Weitere Auskunft erteilt das Museum im Schwedenbau, Telefon 07423/77 11 75.