Auch ein Nicolò Paganini hat mal klein angefangen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Instrumente: Vom Violoncello bis zum Klavier: Musikschule erklärt und spielt vor / Anfassen und ausprobieren erlaubt

Am Saiten- und Tastentag der Karg-Elert-Musikschule Oberndorf/Sulz wurden Saiten- und Tasteninstrumente vorgestellt und ihr Spiel demonstriert.

Oberndorf/Sulz. Im Chorraum der ehemaligen Klosterkirche waren bunte Sitz- und Liegematten ausgelegt, und auf der Bühne zeigten Schautafeln die verschiedenen Instrumente. Musikschulleiter Kay Kieferle begrüßte Eltern und Kinder und lud zum Entdecken ein.

Den Anfang machte Dominica Richter, die für den Fachbereich Violoncello zuständig ist. Zusammen mit Susanne Gepel und Amelie Schneider, am "halben" Cello, spielte sie ein Stück, in dem vor allem das Zusammenspiel und die klanglichen Möglichkeiten im Vordergrund standen. Hierauf stellte Dominica Richter kurz die Geschichte des Cellos vor. Rund 200 Jahre ist es her, dass dieses Instrument eine grundsätzliche Veränderung erfahren hat: die Einführung des Stachels.

Stachel hilft Frauen

Bis zu dieser Zeit musste das Instrument mit den Knien gehalten werden. Dies war anstrengend und für Frauen eine unmögliche Situation. Der Stachel ermöglichte es Frauen im Prinzip, Violoncello zu spielen. Susanne Gepel stellte das Instrument im einzelnen vor: Schnecke, Wirbel, Saiten, von der tiefsten zur höchsten (C, G, a, d), Korpus mir f-Löchern, Seele, Steg, Feinstimmer und Stachel.

Amelie Schneider nannte berühmte Cellisten und stellte das Cello als tiefstes Instrument der Streichquartett-Besetzung vor.

Nun war es Alfred Gemsa, zuständig für den Bereich Violine, der "sein" Instrument präsentierte. Zuerst stellte er mit "Hänschen klein" die verschiedenen Stricharten dar, dann Legato- und Staccatospiel. Der "springende Bogen", das "Spicato", wurde ebenso demonstriert wie das Spiel mit Doppelgriffen. Natürlich hatte Alfred Gemsa auch kleine, kindgerechte Geigen dabei, die später eifrig ausprobiert wurden.

Christina Genthe-Langhammer stellte ein Saiten- und ein Zupfinstrument vor: die Gitarre. Schon mit fünf Jahren könne man beginnen, sie zu erlernen, so die Lehrerin. Lotta Holz und Nele Rapp zeigten das Melodiespiel mit "Der Jongleur", Clara Fischer zeigte die Wirkung von Melodie und Bass. Und Jona Seelig demonstrierte souverän das "Lagerfeuerinstrument", das die Gitarre ebenfalls ist.

Tolle Idee

Eine umwerfende Idee, das Klavier oder den Flügel kindgerecht darzustellen, hatte Kay Kieferle. Eine stabile Holzlatte, ein Eimer mit Werkzeug und Nägeln sowie ein Besen mit Plastikborsten sollten ein Klavier ergeben. Kinder schlugen zwei Nägel in die Latte, ein Draht wurde sehr straff gespannt und mit dem Hammer angeschlagen – es entstand ein Ton, der gleich mit dem Besen gedämpft werden konnte. Voilà, im Prinzip ein Klavier. Als dann Kay Kieferle den Deckel des großen Bechstein-Flügels öffnete, machten die Kinder große Augen, auch hier gab es Hämmerchen, Saiten und Dämpfer.

Wie Klavier klingen kann, zeigten Katharina und Franca Martin und Barbara Schmalz mit "Tango di Mango"; Stefanie Lehmann, Ramona Rohrer und Hannah Scheuble spielten ebenso sechshändig "Happiness". Aus drei "weißen" Tönen, von den Kindern vorgegeben, entwickelte der Schulleiter ein harmonisches kleines Stück.

Nach dieser gekonnten Präsentation der Instrumente durften die Mädchen und Buben ihr Lieblingsinstrument unter fachkundiger Anleitung erproben.

Am Klassenvorspiel haben teilgenommen: Jana Gühring, Mona Gnan, Franka Martin, Hannah Staiger, Madlen Balz, Max Gaiser, Lena Guhl, Hanna Weiler, Katharina Martin, Laura Zeller, Stefanie Lehmann, Hannah Scheuble und Ramona Rohrer.

Dass an der Karg-Elert-Musikschule die Moderne nicht ausgeschlossen wird, zeigte Hanna Weiler, die zwei Stücke auf dem Keyboard einstudiert hatte.