Der Bochinger Laienchor feiert mit dem Liederabend im "Krone"-Saal Geburtstag. Fotos: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Liederabend: Zehnjähriges Bestehen

Auf eine tolle Resonanz ist der Liederabend gestoßen, zu dem der Bochinger Projektchor in den "Krone"-Saal geladen hatte.

Oberndorf-Bochingen. "Schön, gemütlich, unterhaltsam und vor allen Dingen druckfrei" – so sollte laut Martin Karsten das Zusammensein im Zeichen des Chorgesangs gestaltet sein. Diese Lockerheit kam rüber, bestimmte die Atmosphäre, hatte aber keinen Einfluss auf das Niveau der Vorträge, das die zahlreichen Besucher zu schätzen wussten.

Anlass war das zehnjährige Bestehen des Bochinger Laienchores. Zur Feier Eingeladen hatte man die Chorgemeinschaft BoWi (Boll Wittershausen), die in diesem Jahr schon Glanzlichter gesetzt und viel Beachtung erfahren hatte. Und dann waren da noch die "Brühlbachlerchen", vier Knallerfrauen im wahrsten Sinne des Wortes, die die musikalisch humorvolle Richtung angaben. So waren die Mischung perfekt und die Vorzeichen gesetzt für einen gesellig beschwingten, gesanglich sehr reizvollen Abend.

"Wo man singt, da lass dich nieder" – so stieg der Gastchor in das Programm ein, wobei nicht alle Besucher einen Platz ergattern konnten. Gemessen an der Stimmung erfreuten sich jedoch die Plätze rund um die Stehtische besonderer Beliebtheit. Charmant humorvoll führte Silvia Ginter durch ein sehr anspruchsvolles, nicht minder abwechslungsreiches Programm, das eine große Vielfalt differenzierter Genre ansprach.

Von "Tanze mit mir in den Morgen" über den "Andalusischen Traum" bis hin zum Musical "Joseph", erfüllte Chorleiterin Theresia Buob mit BoWi und Alfred Gemsa am Klavier "Wünsche, die ein Sängerherz begehrt". Und genau das war laut der Moderatorin das Ansinnen.

Der Gastgeber hatte auf Schlagermelodien gesetzt und wartete mit aktuellen Titeln sowie Ohrwürmern auf. Von Helene Fischer über Udo Jürgens, Michael Holm, Marius Müller-Westernhagen, Claudia Jung bis hin zu der Gruppe Fantasy und dem niederländischen Duo Tol und Tol mit Eleni setzte der Bochinger Projektchor den Kontrastpunkt. Als "Brühlbachlerchen" heizten Gabi Minder, Heike Roth, Margret Holzer und Sabine Schäfer die Stimmung enorm auf, teilweise mit Eigenkompositionen und mit selbst verfassten Texten auf gängige Melodien. Nicht nur begleitende Funktion hatte Reiner Zündel an der Gitarre. Nein, er mische gesanglich mit und inhaltlich auf und verstärkte so in einzigartiger Weise die Aussagen des Damenquartetts.

"Kleinkunst vom Feinsten", so ordnete der Moderator des Abends, Wolfgang Maier, diese begeisternde Vorstellung ein. Und der Applaus nach einer 35-minütigen Vorstellung gab ihm recht. Da kamen Whatsapp, Facebook und Instagram auf die humorvolle Schippe. Aber das Faszinierendste war, dass die jungen Damen sich so witzig, locker und leicht an unkonventionelle Themen wagten und keine Scheu hatten, sich auch selbst aufs Korn zu nehmen. "Danke für die Lieder, für jede Melodie" – so erklang es von der Bühne und so empfanden es die Zuhörer.

Sie wollten als Abschluss eine Kostprobe beider Chöre hören und gaben nicht auf, darum zu bitten. Das ließ sich im Voraus nicht planen, doch Martin Karsten und Theresia Buob verständigten sich auf eine Kooperation mit "Wunder geschehn". Jetzt wurde es kritisch, denn die Zugabe-Rufe wollten nicht verhallen, was noch mit einem Gospel gewährt wurde.