Die Sanierungsarbeiten am Kinderhaus Regenbogen werden deutlich teurer, als geplant. Foto: Danner

Auflagen sorgen für Kostensteigerung bei Sanierung. Planungsbüro nimmt Stellung zu Kritik der Stadträte.

Oberndorf - Wegen der Kostensteigerung bei der Sanierung des Kinderhauses Regenbogen auf dem Lindenhof sah sich das planende Büro "Woll & Woll" in der jüngsten Gemeinderatssitzung massiver Kritik durch die Räte ausgesetzt. Die Architekten waren allerdings nicht zur Sitzung eingeladen. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten schildern Cornelia und Jürgen Woll ihre Sicht der Dinge.

Planungsaufgabe seien zunächst nur der Anbau eines Windfangs sowie zusätzliche Rettungswege für die beiden Gruppenräume gewesen. Auf dieser Basis, so betont Cornelia Woll, habe man die Kostenschätzung ermittelt. Später sei dann von der Stadt noch der Auftrag für die Sanierung der Sanitärräume dazugekommen.

Da klar gewesen sei, dass der Kindergartenbetrieb nicht während der Bauarbeiten aufrecht erhalten werden könne, wurden dem Kinderhaus von der evangelischen Kirche vorübergehend Räume im Gemeindezentrum zur Verfügung gestellt. Diese wurden vom Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) auf ihre Tauglichkeit hin in Augenschein genommen. Und da deren Mitarbeiter schon mal vor Ort waren, sahen sie sich auch gleich die Kindertagesstätte Regenbogen in der Pfäfflinstraße an. Mit dem Ergebnis, das jede Menge Auflagen erteilt wurden. Denn eine Betriebserlaubnis werde auf dieser Basis nicht mehr erteilt.

Was also im alten Bestand noch genehmigt worden war, verlor aufgrund des Umbaus seine Gültigkeit, erläutern die Architekten. Im Nachgang war auch die Unfallkasse vor Ort und forderte weitere Umsetzungen von Arbeitsschutzrichtlinien. "Da wurde quasi die Büchse der Pandora geöffnet", merkt Jürgen Woll an.

Für das Architekturbüro bedeute dies, dass weitaus mehr Arbeiten ausgeschrieben werden mussten, als zunächst gedacht. Die baulichen Konsequenzen beginnen damit, dass bei vielen Türen der Anschlag umgedreht werden musste, reicht vom Ersetzen von normalen Scheiben durch Sicherheitsglas bis hin zu Sanitärelementen, die versetzt werden müssen, damit ein zusätzliches Waschbecken im Wickelraum Platz findet. Das Büro der Leiterin muss verlegt werden, der Bewegungsraum braucht einen besonderen Bodenbelag, und so weiter.

Zudem müssten die Kanäle im Erdreich saniert und zum Teil neu geordnet werden, erklärten die Architekten. So etwas sei eben erst zu sehen, wenn der Boden aufgegraben werde. Eine Kostenschätzung könne nur auf Basis dessen abgegeben werden, was zu sehen sei, sagt Cornelia Woll.