Der Kindergarten in Oberndorf soll erweitert werden. Foto: Bienger

Kinderhaus Regenbogen braucht Anbau für Erhalt der Regelgruppen. Verlängerte Öffnungszeiten gewünscht.

Oberndorf - Rund 272. 500 Euro soll der Anbau an den Kindergarten Pfäfflinstraße kosten. Dafür müssen im Haushalt 200.000 zusätzliche Mittel eingestellt werden. Im Gemeinderat vorgestellt wurde außerdem die aktuelle KindergartenBedarfsplanung.

Noch verfügt das Kinderhaus Regenbogen in der Pfäfflinstraße auf dem Lindenhof über zwei Regelgruppen und eine Krippengruppe. Eine zusätzliche Kleingruppe wurde vorübergehend eingerichtet, wird zum Kindergartenjahr 2016/17 allerdings wieder aufgelöst. Um die verbleibenden Regelgruppen zu erhalten, muss die Stadt zusätzliche Gruppenräume und einen weiteren Bewegungsbereich schaffen – das sieht eine behördliche Auflage vor.

Die Zeit drängt also. Geplant ist ein Anbau, in dem sich künftig die Krippe befinden soll; außerdem soll der Garderobenbereich verlagert werden. Das Architekturbüro Woll & Woll hat dazu einen neuen Entwurf vorgelegt. Weil einige Anforderungen – etwa Brandschutzauflagen, Statik, Heizung – bisher nicht beachtet worden waren, liegt die neue Kostenberechnung nun bei 272 .500 Euro.

Zu teuer, finden einige Gemeideräte. "Die Summe selbst ist nicht weltbewegend, aber die Baunebenkosten sind mit 30 Prozent der Gesamtkosten wahnsinnig hoch", so die Meinung von Martin Karsten (CDU). Man habe einen Investitionsstau in allen städtischen Kindergärten und Schulen, müsse sich laufend Beschwerden vonseiten der Eltern und Fachkräfte anhören. Die Prioritätenliste, vor langer Zeit erstellt, sei noch gar nicht zum Zug gekommen.

Dem widersprach Bürgermeister Hermann Acker entschieden: Natürlich müsse man vieles abarbeiten, "aber den Haushalt beschließt der Gemeinderat!" Dieser müsse die notwendigen Mittel einstellen, nicht die Verwaltung. Man habe die Kosten kontrovers hinterfragt, es gebe aber keine bessere Lösung. Günter Danner (SPD) sprach ebenfalls von einem "Zwang zum Handeln", stellte aber zwei Bedingungen der SPD-Fraktion, die für eine Zustimmung erfüllt werden müssten: nämlich eine permanente Kostenkontrolle sowie eine Deckelung. Letzteres konnte Acker zwar nicht versprechen; dennoch wurde der Beschluss schließlich mit einer Enthaltung durchgewunken.

Hans-Joachim Ahner vom Kulturamt stellte in der Gemeinderatssitzung außerdem die aktuelle Kindergarten-Bedarfsplanung vor. Demnach werden für das kommende Kindergartenjahr voraussichtlich 509 Plätze benötigt; nach der Hochrechnung der Geburtenliste haben voraussichtlich 708 Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Platz. Mit 568 Kindergarten- und 30 Krippenplätzen sei der Bedarf in Oberndorf zu 84 Prozent gedeckt. Dies gelte auch für die Plätze für Unter-Dreijährige: Zwar sei der Bedarf hier zu rund 35 Prozent gedeckt (die Plätze reichen für 80 Kinder), dies entspreche jedoch der vom Landkreis vorgegebenen Quote. Dies liege auch an der zusätzlich verfügbaren Tagesmütterbetreuung.

Dennoch unterscheiden sich Bedarf und Angebot in den insgesamt zwölf Kindergärten und Kitas in Oberndorf teils erheblich. Während einige überlegt sind oder kurz vor der Auslastungsgrenze stehen (Kindergarten Regenbogen Lindenhof, Kindergarten Beffendorf), sind andere nicht voll ausgelastet (Kindergärten Hochmössingen, Bochingen oder Don Bosco). Hier müsse man dranbleiben, so Bürgermeister Acker, da sich in Zukunft unter Umständen ein höherer Bedarf ergebe. So wolle man bekanntlich das Neubaugebiet "Aspen" erweitern, so dass mit dem Zuzug insbesondere junger Familien zu rechnen sei.

Der Bedarfsermittlung liegt eine Elternbefragung zugrunde. Daraus haben sich laut Ahner unterschiedliche Punkte ergeben, etwa Wünsche nach verlängerten Öffnungszeiten. Die Stadt werde versuchen, der Nachfrage möglichst zu entsprechen. Die daraus entstehenden Mehrkosten (siehe Infokasten) werden zum Teil aus den erhöhten Elternbeiträgen gedeckt.