Auch am Rathaus stehen Umbauarbeiten an, die Fenster werden energetisch auf Vordermann gebracht. Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Eigenleistungen sind gleich zweimal gefragt

In Kürze starten in Bochingen zwei Baumaßnahmen, die mit knappen 30 Prozent Eigenleistung finanziert werden.

Oberndorf-Bochingen. Mit einem Gesamtvolumen von 320 000 Euro werden die Neugestaltung des "Krone"-Vorplatzes sowie der Umbau der Jugendräume beziffert, wobei die Finanzierung insgesamt 91 000 Euro an Eigenleistungen vorsieht. Sowohl Ortvorsteher Martin Karsten als auch Bürgermeister Hermann Acker zeigten sich in der jüngsten Sitzung des Bochinger Ortschaftsrats zuversichtlich, dass alles so, wie prognostiziert, über die Bühne gehen werde. Sie bezogen sich auf Beispiele der Vergangenheit, die durch "vorbildliches ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement gestemmt wurden".

Dass unabhängig voneinander das grüne Licht für den Start beider Maßnahmen nun nahezu zeitgleich aufleuchtet, betrachtet der Ortsvorsteher nicht als Problem hinsichtlich der Eigenleistungen, da unterschiedliche Personengruppen betroffen seien.

Die Vergabe der Gewerke für den Vorplatz beim Bürgerhaus Krone steht am Dienstag auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Danach solle zügig mit dem verantwortlichen Bauunternehmer die Einbindung der Eigenleistungen abgesprochen werden. Diese schlagen im Finanzierungsplan mit 66 000 Euro (26,9 Prozent der Gesamtsumme von 245 000 Euro) zu Buche.

Laut Karsten sei ein sogenannter Vorarbeiter wichtig für die Koordination von Stadt, Gemeinde und Baufirma. Motivierende Wirkung verspricht er sich von den Einzelgesprächen, zu denen er seine OR-Kollegen ermunterte. Finanziell und auch mit Manpower habe der Verein "Bürger für Bochingen" seine Unterstützung zugesagt.

Bei dem Umbau der Jugendräume sei eine Drittelung der Kosten von insgesamt 75 000 Euro (Ortschaftsrat, Jugendliche, Stadt) vorgesehen. Das bedeutet, dass die Jugendlichen 33,3 Prozent für ihr neues, "sehr ansprechend" geplantes Domizil aufbringen müssten.

Neue Verwerfung auf A 81 macht nachdenklich

Hier stehe man in engem Dialog mit dem Architekturbüro, um auch die handwerklichen Kapazitäten der jungen Menschen auszuschöpfen. So habe man beispielsweise auf die Ausschreibung der Zimmereiarbeiten verzichten können, da hier enorme Eigenleistungen eingebracht würden. Die Jugendlichen hätten auch schon mit dem Rückbau angefangen und so vorab ein Zeichen gesetzt. Ein Teil der Erlöses vom Biergartenfest und zielgerichtete Spenden sicherten die Baumaßnahme ab und lassen laut Karsten- schon jetzt auf eine runde Sache schließen.

Die energetische Sanierung der restlichen Fenster am Rathaus werde im Zuge dieser Baumaßnahme ebenfalls zum Abschluss gebracht. Die Submissionsergebnisse würden in der kommenden Woche bekanntgegeben. Dann aber sollte unter Hochdruck gearbeitet werden – nicht nur, um die schönen Herbsttage noch auszuschöpfen. Bürgermeister Acker drängte darauf, abzuarbeiten, was in diesem Jahr noch möglich sei, da im kommenden Jahr mit der Einführung der Doppik das neue Buchführungssystem der Verwaltung greife, was mit einer aufwendigen Umstellung einhergehe.

Thema war auch die Umleitung im Rahmen der Baumaßnahme an der K 5502 Richtung Vöhringen. Diesbezüglich sei Bürgermeister Acker bei der ausführenden Firma vorstellig geworden. Die Verzögerung des Starts und der langsame Fortschritt seien Krankheitsfällen geschuldet gewesen. Doch ab nächster Woche sei – laut Acker – eine zweite Arbeitskolonne im Einsatz und gewährleiste die Einhaltung der Terminierung.

So könne der Verkehr voraussichtlich Ende Oktober wieder ungehindert in Richtung Vöhringen fließen.

In der vorausgegangenen Bürgerfragestunde wurden die neuen Verwerfungen auf der A 81 in Verlängerung der jüngst eingebauten Betonplatte angesprochen. Ob auch im neuen Gewerbegebiet Vogelloch II mit einem solchen Vorkommnis zu rechnen sei, das wollte man beantwortet wissen. Bürgermeister Acker bestätigte die Unbedenklichkeit, da ja das Gipsvorkommen in Vogelloch II abgebaut und der Untergrund neu verdichtet werde, was unter laufender geologischer Begleitung und Beobachtung geschehe. Zudem werde die Stadt nur ein vollwertiges, allen bautechnischen und baurechtlichen Belangen entsprechendes Areal erwerben.