Der Schlagzeuger-Nachwuchs "schlägt" sich wacker. Foto: Weber Foto: Schwarzwälder-Bote

Winterkonzert: Karg-Elert-Musikschüler treten in der ehemaligen Klosterkirche auf

Oberndorf/Sulz. Vor beachtlichem Publikum zeigten Schüler und Lehrer der Karg-Elert-Musikschule Oberndorf-Sulz in ihrem Winterkonzert in der ehemaligen Klosterkirche ihr Können. Wenn auch nicht dem Jahresablauf entsprechend, boten das Streichensemble und Bläser unter Alfred Gemsa mit dem jeweils ersten Satz des "Sommers" und "Frühling" aus "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi eine Hommage an die warme Jahreszeit.

Mit "Bittersweet" – die Titelmelodie aus "Game of Thrones" der Band Apocalyptica – mit Felix Schumann, Amelie Schneider, Susanna Siegel und der Lehrerin Dominika Richter kamen sehr moderne Klänge in die Klosterkirche.

Unter der Leitung von Jacek Magiera boten Richard Fichtner (Altsaxophon) und Ruth Fichtner (Klavier) "Carnival of Venice". Dieses Stück, selbst von Paganini für Violine bearbeitet, das unter dem Gassenhauer "Mein Hut, der hat drei Ecken" Berühmtheit erlangt hat, beginnt simpel, wird aber immer komplizierter, am Schluss eine wahre Herausforderung für den Solisten und auch die Begleitung.

Paradestück der russischen Romantik

Ann-Sophie Widmann hatte unter Leitung von Barbara Schmalz ein Paradestück der russischen Romantik vorbereitet: Chant sans paroles von Peter Tschaikowski. Trotz Abi-Stress eine hervorragende Leistung. Ein Adagio von M. Corrette und eine Gavotte von J. Mattheson brachte das Querflötenensemble Rahel Schädel, Yasmina Papez, Myriam Scheuble Elena Haaga und Leonie Schmidt.

Den ersten Satz Adagio-Allegro aus dem Konzert für vier Flöten F-Dur von Georg Philipp Telemann spielten Lena Kuptz, Mona Gnan, Rahel Schädel und Wolfgang Borho auf der Querflöte, der auch das vorangegangene Ensemble geschult hatte.

Miriam Rothenhäusler, Judith Rahm und deren Lehrer Jacek Magiera stellten sich mit dem Trio op.87 von Ludwig van Beethoven vor. Wenn es auch "nur" drei Klarinetten waren, stand großer Klang im Raum.

Oskar Rieding verbrachte einen großen Teil seines Lebens in Ungarn. Aus seinem Concertino h-Moll spielte Michelle Schumann (Violine) zusammen mit ihrem Bruder Nico (Klavier) den dritten Satz. Dieses lange Stück allein grifftechnisch durchzustehen ist zu bewundern; noch mehr aber das gezeigte Selbstbewusstsein der Sechsjährigen mit ihrer "Viertelgeige", das wohl nur aus ihrem Können resultiert. Lehrer war hier Alfred Gemsa.

ŐAls "Autumn", also Herbst, war das Stück von Gábor Lisznyai Szabó betitelt, das Felix Schumann (Cello) mit seinem Bruder Nico (Klavier) aufführte. So kann Kammermusik klingen, wenn zwischen Cello und Flügel Harmonie herrscht.

Nach diesem ersten Teil des Konzertes rief Kai Kieferle,der Leiter der Karg-Elert-Musikschule, die erfolgreichen Teilnehmer des jüngsten Wettbewerbes "Jugend musiziert" (wir berichteten bereits) auf die Bühne.

Desirée Schumann (Geige) und Amelie Schneider (Cello) machten sich auf die Vogel-Strauß-Rally von W. T. Mifune und ließen diese großen Vögel musikalisch laufen, stehen bleiben und sich verdutzt umsehen. Das Allegro von G. Platti mit seinen für das Cello immer wider eingestreuten Pizzicato-Stellen machten das Spiel bestimmt nicht leicht, doch die Schülerinnen von Dominika Richter sind schon weit über die Anfangsgründe hinausgewachsen.

Sophia Haid, Miriam Holzer und ihre Lehrerin Sabrina Michelfeit stellten sich mit dem Divertimento Nr. 1 KV 439b von Wolfgang Amadeus Mozart vor.

Nun schlug die Stunde der Schlagzeuger. Dass hier weit über die Grundfunktion dieser Instrumentengruppe, die rhythmische Grundstruktur eine Stückes zu erzeugen, hinausgegangen wurde, zeigte Jakob Saur mit Konzentration und bewundernswerter Koordination in "Besenrein", was sich offensichtlich auf die eingesetzten, aus Fliegenklatschen entstandenen Jazzbesen bezog. Felix Staiger hatte mit "Note = Not" keine Mühe, das Stück ebenso perfekt abzuliefern.

Felix Schmidt hatte sich mit einem "Playalong" zu "Terne Quest" dazu entschieden, zu eingespielter Melodie den Schlagzeugpart zu liefern. Eine "Sondervorstellung" an Können und Gewitztheit lieferte David Knöpfle mit "Up and down".

Mit "Salida del Sol" von D. Kreidler, sehr einfühlsam von Christina Dohmen und ihrem Lehrer Helmut Kadau gebracht, ging das Winterkonzert der Karg-Elert-Musikschule zu Ende.

Über die Ehrung langjähriger Lehrerinnen werden wir noch berichten.