Die Antoniuskapelle auf dem Hochfeld war in diesem Jahr das Ziel der Fronleichnamsprozession in Hochmössingen. Sie wurde vor 500 Jahren erbaut. Foto: Kirche Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Hochmössinger Fronleichnamsprozession führt diesmal zur Antoniskapelle

"Hinaus zu den Menschen ins Dorf" – das ist der Sinn von Fronleichnam. Christus zeigt sich in der Gestalt von Brot, das in der Monstranz feierlich durch die Straßen getragen wird.

Oberndorf-Hochmössingen. Dies bedeutet, dass Christus gegenwärtig ist, heißt es in einer Mitteilung der Kirchengemeinde. Feierte man in der Vergangenheit den Fronleichnams-Gottesdienst in Hochmössingen an den im Dorf aufgebauten und mit Blumenteppichen geschmückten Altären, so wurde er diesmal ganz anders gefeiert.

Zusammen mit Rudolf Deiss und Pastoralreferentin Helga Dlugosch beging man das Hochamt in der Pfarrkirche St. Otmar. Anschließend wurde der Bogen vom Leib Christi zum Heiligen Antonius gespannt. Auch der Heilige ging hinaus zu den Menschen, um von Jesus Christus und dessen Wirken zu berichten.

In einer feierlichen Prozession mit Himmel-, Kreuz- und Fahnenträger – begleitet vom Musikverein Hochmössingen und dem Kirchenchor St.-Otmar-Voices – wurde der Leib Christi aus der Pfarrkirche St. Otmar zur Antoniuskapelle auf dem Hochfeld gebracht. An der ersten Station auf dem Schulhof wurde in einem Blumenteppich das Jahresmotto der Seelsorgeeinheit Raum Oberndorf "Unterwegs – wohin?" dargestellt.

Der Blumenteppich an der zweiten Station bei der Agatha-Kapelle zeigte die Hochzeit von Kanaan. Dann ging es hinaus in die Ösch zur dritten Station, wo der Wegweiser der Kommunionkinder aufgebaut war. Weiter führte der Weg auf das Hochfeld zur Antoniuskapelle, die als letzte Station fungierte. Hier schloss sich der Kreis vom Hochfest Fronleichnam zum 500-jährigen Jubiläum der Kapelle. Helga Dlugosch meinte, dass der heilige Antonius mit Sicherheit eine wahre Freude habe, dass man ihm das Allerheiligste in die Kapelle gebracht hat.

Eingerahmt von mächtigen Linden trotzte die Kapelle den Wirren eines halben Jahrhunderts. Ob Reformation auf Fluorner Seite, der Übergang Hochmössingens an Rottweil im Jahr 1535 oder der Durchzug so manchen Heeres im 30-jährigen Krieg und späteren Jahrhunderten – die Kapelle ist nicht nur im übertragenen Sinn, ein Zeichen für die Standhaftigkeit des christlichen Glaubens.

Heftlein zum Jubiläum

Erbaut wurde sie 1517 und vermutlich von zwei adligen Fräulein aus Fluorn gestiftet. Es existiert jedoch noch eine weitere Version zur Entstehung und Erbauung der Kapelle. Nachlesen kann man dies in einem zum Jubiläum extra angefertigten Heftlein, dass man gegen eine kleinen Unkostenbeitrag im Hochmössinger Pfarreibüro oder in der Sakristei erwerben kann.

Nach dem Schlusssegen und Dankesworten an die vielen Helfer sassen alle rund um die Kapelle bei Getränken und Gegrilltem noch lange beisammen.