Demnächst bei der Altoberndorfer fasnet zu sehen – die "Huzla Hex"? Foto: Wagner

Altoberndorfer Zunft will Fasnet mit "Huzla Hex" für Jugend attraktiver machen. Mitglieder haben Zweifel.

Oberndorf-Altoberndorf - Die "Huzla Hex" soll der Altoberndorfer Narrenzunft als eigenständige historische Figur neues Leben einhauchen. Dieses Ansinnen war neben einer Satzungsänderung einer der gravierenden Punkte bei der Hauptversammlung der Altoberndorfer Narren.

Da man im vergangenen Jahr nur mit einem "Erhaltungselferrat" agiert hatte, waren die üblichen Tagesordnungspunkte relativ schnell abgehandelt. Außer einen Auftritt der Garde beim Schuljubiläum der Karl-Wider-Schule konnte Präsident Thomas Nuglisch keine weiteren nennenswerten Aktivitäten vermelden.

Bei der Änderung der Satzung ging es hauptsächlich um die Aufnahme der Hexenfigur in die Vereinsgesetze, ansonsten wurden Vorschriften geändert, um den Verantwortlichen die Arbeit zu erleichtern.

Für größere Diskussionen in der Flößerhalle sorgte die neu eingeführte "Huzla-Hex" – ein ganz heißes Thema. Der Elferrat habe die Figur geschaffen, um damit junge Menschen für die Fasnet zu begeistern und die Altoberndorfer Zunft am Leben zu erhalten.

Eine Hexe als Altoberndorfer Narrenfigur war jedoch vielen Mitgliedern ein Dorn im Auge. Manche sahen alte Traditionen in Frage gestellt, andere kritisierten das Benehmen vieler Hexenzünfte bei Narrentreffen und befürchteten ähnliches bei der eigenen.

Aber auch die Jungen kamen zu Wort. Zwar waren nicht allzu viele da, aber die verteidigten die "Huzla Hex" vehement. Sie argumentierten damit, dass man mit dieser Figur ganz einfach mehr Spaß habe, als mit Narro und Schantle. Zudem seien die "Huzla" bereits in der heimischen Fasnet verankert und man betrete mit der "Huzla Hex" kein utopisches Neuland.

Nachdem sich die Gemüter wieder einigermaßen beruhigt hatten, wurde die "Huzla Hex" vorgestellt. Es handelt sich dabei keineswegs um eine böse alte Hexe. Die neue Narrenfigur mit dem Gesicht einer netten, aber eben bereits schon älteren Nachbarin macht keineswegs den Eindruck, als wolle man damit Menschen erschrecken.

Das schwarze, aus Rosshaar gefertigte Haar und das rot-schwarz gehaltene Gewand mit den selbst gestrickten Strümpfen und den Strohschuhen vervollständigen das Bild einer Fasnetfigur, bei der man sich nicht vorstellten kann, dass sie sich betrunken auf der Straße wälzt, wie von den Kritikern befürchtet.

Das Gesicht wurde vom Elferrat mit entworfen, von Konrad Gleichauf geschnitzt und Edeltraud "Susi" Storz aus Trichtingen gab der Maske die Farbe. Das Hexenkleid nähte Margret Bühner.

Da an der Satzung noch einige Änderungen vorgenommen werden müssen, wurde die Abstimmung darüber vertagt. In sechs Wochen trifft man sich nochmals, um über die Satzungsänderung abzustimmen. Dort wird sich dann auch entscheiden ob es bei der kommenden Fasnet eine "Huzla Hex" geben wird.