Karl-Wider-Schule feiert ihr 100-jähriges Bestehen / Spiegel des gesellschaftlichen Wandels

Von Karin Zeger

Oberndorf. Keine Frage, das Gebäude der Karl-Wider-Schule gehört zu den schönsten, das die Stadt zu bieten hat. Am Freitag wurde das 100-jährige Bestehen gefeiert.

"Das schönste Haus hier in unserem Städtchen, da wo das Lernen noch lernenswert ist, das schönste Haus hier in unserem Städtchen, das ist das Schulhaus, ob du’s glaubst oder nicht". Diesen Text auf die Melodie von "Die kleine Kneipe" (Peter Alexander) sangen die Zweitklässler aus voller Kehle zusammen mit ihren Gästen in der Mensa. Hier fand die Feier zum Jubiläum der Karl-Wider-Schule statt.

In diesen hundert Jahren hat das Gebäude unzählige Reformen und Veränderungen erlebt. So wurde die Einrichtung beispielsweise 1914 als katholische/evangelische Volksschule gegründet, 1936 wurde sie zur deutschen Volksschule, dann zur katholischen/evangelischen Bekenntnisschule, 1966 war sie eine christliche Gemeinschaftsschule, von 1989 bis 2010 die Grund- und Hauptschule Oberndorf, 1997 bekam sie den Namen Karl-Wider-Schule, dann war sie Grund- und Werkrealschule, und ab 1. August wird sie zur Verbundschule. "Die vergangenen 100 Jahre des Schulhauses sind zugleich auch Spiegel der Schulorganisation, des Schulwesens, des Fächerwandels, der Schulentwicklung", sagte die kommissarische Schulleiterin Ursel Ramöller.

Lehrer müssten heute viel mehr um die Rolle als Respektperson kämpfen als früher, so Ramöller. Auch aus diesem Grund wünsche sie sich, dass Lehrer sich mehr auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren könnten. Oft würden sie vom Kultusministerium vor immer neue Herausforderungen gestellt.

Den Geburtstag selbst feierten die Schüler am Vormittag in ihren Klassenzimmern, zuvor wurde ein Film über den Schulwandel geschaut und zur Einstimmung ein Foto aller Schüler gemacht.

Zum Rahmenprogramm der Feierstunde trugen die Klassen fünf und zwei mit Liedern und Gedichten sowie die Tanzgarde Altoberndorf bei.

Der Leiter des Amts für Kultur, Jugend, Bildung und Sport, Hans-Joachim Ahner, erinnerte an die Geschichte der Schule und die Verknüpfung mit der Stadtentwicklung. "Bildung die Spaß macht, zahlt sich aus", so Ahner, der 1963 selbst in diesem Gebäude eingeschult wurde.