Verteidigungsministerium lässt Affäre um das umstrittene Sturmgewehr G36 von gleich zwei Kommissionen untersuchen.  

Oberndorf/Berlin - Das Verteidigungsministerium lässt die Affäre um das umstrittene Sturmgewehr G36 von gleich zwei Kommissionen untersuchen. Sie sollen nach der Vorlage eines Berichts zur Treffsicherheit der Standardwaffe der Bundeswehr am kommenden Freitag eingesetzt werden.

Die eine Kommission soll vom Commerzbank-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus-Peter Müller geleitet werden und nach Schwachstellen in der Organisationsstruktur des Ministeriums und der Bundeswehr suchen. An die Spitze der zweiten Expertengruppe hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) den Grünen-Politiker Winfried Nachtwei berufen. Zusammen mit dem Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus (FDP) und zwei weiteren Experten soll der Militärexperte Nachtwei prüfen, ob wegen Problemen bei der Treffsicherheit des Gewehrs Soldaten gefährdet wurden.

Der Waffenhersteller Heckler & Koch hat dem Verteidigungsministerium in der Affäre um das Sturmgewehr G36 Rufschädigung vorgeworfen und will nun das Bundeskriminalamt einschalten. Das BKA solle "alle erhobenen Vorwürfe und angeblichen Fachexpertisen" zur Treffsicherheit des Gewehrs kriminaltechnisch überprüfen, verlangte das Unternehmen.