Die Neuzugänge werden in der Hauptversammlung begrüßt. Fotos: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Nachfolger von Stadtbrandmeister Dieter Flügge wird kein ehrenamtlicher mehr sein

Stadtbrandmeister Dieter Flügge hört auf. Künftig soll die Stelle des Stadtkommandanten eine hauptamtliche sein, berichtete Bürgermeister Hermann Acker in de Hauptversammlung der Gesamtwehr.

Oberndorf. Zur letzten Hauptversammlung unter seiner Ägide hatte Stadtkommandant Dieter Flügge am Freitag in die Mehrzweckhalle nach Boll eingeladen.

Hier präsentierten sich die Wehren aus der Kernstadt und den Stadtteilen einmal mehr als Einheit. Sie kamen dabei nicht nur ihrer Pflicht zur Anwesenheit nach, sie zeigten damit auch ihre Wertschätzung gegenüber einem Feuerwehrmann aus Überzeugung, der seit 1965 der Oberndorfer Feuerwehr angehört und jahrzehntelang Führungsaufgaben inne hatte.

Ein immenses Arbeitsjahr liege hinter ihm, in dem wiederum sehr viel bewegt und in die Wege geleitet worden sei, berichtete Dieter Flügge in seinem Jahresrückblick. Dabei ging er auch auf die zahlreichen Termine in Sachen Brandschutz bei diversen Firmen ein.

Die Feuerwehr wurde im Jahr 2016 zu 181 Einsätzen gerufen. Flügge ging auf die Problematik von Rauchmeldern ein, die nach Ablauf der Batterie oft dann Alarm auslösten, wenn niemand zuhause sei. Türöffnungen in Anwesenheit der Polizei und danach wieder neue Schlösser einbauen zu müssen, sei hier die Folge.

Flügge führte weiter aus, dass die Feuerwehr teilweise bei extremen Wetterverhältnissen – bei bitterer Kälte, aber auch sengender Hitze – ihren Aufgaben im vergangenen Jahr gerecht geworden sei.

Er erinnerte an die psychischen Belastungen, insbesondere bei Verkehrsunfällen und Unfällen im Bahnverkehr und brachte klar zum Ausdruck, dass man bei technischer Unfallrettung drei Menschen das Leben gerettet habe. Die zunehmende Problematik der Einsätze könne auch in Zukunft nur mit guter Ausbildung, und einer verantwortungsvollen Führung bewältigt werden. Wissen, Können und überlegtes Handeln zeichne eine gute Feuerwehr aus, sagte Flügge.

Derzeit verfügt die Gesamtwehr über 209 aktive Angehörige, 74 gehören der Jugendfeuerwehr an und in der Alterswehr sind 54 Mitglieder aufgelistet. In Bezug auf seine Nachfolge führte Flügge aus, dass das Aufgabengebiet des Stadtkommandanten nicht mehr ehrenamtlich bewältigt werden könne, die Stadtverwaltung müsse hier einen hauptamtlichen Nachfolger einstellen.

Nach den Berichten der Abteilungskommandanten und der Alterswehr gab auch Siegmar Brückner seinen letzten Bericht als Stadtjugendleiter ab. Nach sieben Jahren im Amt übergab er an Ramon Ferrer. Die Kasse stellte Bernd Wittendorfer vor, dem die Kassenprüfer Bernhard Sauter und Paul Gaiser eine überaus ordentliche Führung derselben bescheinigten.

Bürgermeister Hermann Acker dankte er den Feuerwehrleuten für deren großes Engagement für die Bürger der Stadt.

Die Feuerwehr könne im abgelaufenen Jahr wieder auf eine beeindruckende Leistungsbilanz zurückblicken, sei ein Garant für Sicherheit in der Stadt und verdiene deshalb uneingeschränkte Wertschätzung. Acker bedankte sich beim scheidenden Jugendleiter Siegmar Brückner und lobte die hervorragende Nachwuchsarbeit in allen Abteilungen.

Für Aus- und Fortbildung habe die Stadt im vergangenen Jahr 23 000 Euro ausgegeben, für neue Uniformen 47 000 Euro. Auf dem Lindenhof habe man ein neues Fahrzeug stationiert, und die neue Drehleiter könne nach der europaweiten Ausschreibung nun auch bestellt werden.

Acker teilte weiter mit, dass der Gemeinderat beschlossen habe, die Stelle von Dieter Flügge in Zukunft mit einem hauptamtliche Kommandanten zu besetzen.

Bei den Wahlen wurde Philipp Niethammer als Abteilungskommandant für Bochingen vom Gremium bestätigt.

Für 25jährige übergeordnete Ausbildertätigkeit im Landkreis Rottweil wurde Siegmar Brückner mit dem Brustabzeichen in Gold ausgezeichnet. Kai Schulz und Florian Gossmann erhielten eine Auszeichnung für 25 Jahre aktive Feuerwehrdienstzeit.

Kreisbrandmeister Mario Rumpf erklärte, dass bei der Feuerwehr nicht nur die Technik wichtig sei, vielmehr stehe der Mensch an vorderster Stelle.

Er ging auf den Stellenwert einer professionellen Ausbildung ein und sah Oberndorf in vielerlei Hinsicht in einer Vorreiterrolle, der andere Städte und Gemeinden folgen würden.

Zum Ende der Hauptversammlung konnten Dieter Flügge und Bürgermeister Acker per Handschlag 14 neue Kameraden in den Kreis der Gesamtwehr übernehmen.