Auf einem Firmengelände in der Neckarstraße sind am Freitagmorgen 11.000 Liter einer ölhaltigen Flüssigkeit ausgelaufen. Foto: (nil)

Beim Umpumpen laufen 11.000 Liter Wasser-Kraftstoffgemisch aus. Teil läuft in Neckar. Einsatzkräfte errichten Ölsperren.

Oberndorf - Großeinsatz für die Feuerwehr: Auf dem Gelände eines Tankreinigungsbetriebes in der Neckarstraße in Oberndorf sind am Freitagmorgen rund 11.000 Liter einer ölhaltigen Flüssigkeit aus einem Saugwagen ausgelaufen.

Der Unfall passierte laut Polizei gegen 7 Uhr beim Umpumpen eines Wasser-Kraftstoffgemisches. Aus einer Verschlussklappe flossen während des Pumpvorgangs mehrere tausend Liter der Flüssigkeit auf das Betriebsgelände der Firma. Die Mischung verteilte sich über das Gelände, einiges davon floss auch in den nahe gelegenen Neckar.

Beim Eintreffen der Feuerwehr am Einsatzort war der Hof bereits großflächig mit der Wasser-Kraftstoff-Mischung bedeckt. Das meiste des ausgelaufenen Öls konnten die Einsatzkräfte auffangen. Es konnte jedoch nicht verhindert werden, so Stadtbrandmeister Dieter Flügge vor Ort, dass eine unbekannte Menge in den Neckar geflossen ist. "Wir haben dann natürlich sofort entsprechende Maßnahmen ergriffen und in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt drei Ölsperren im Neckar errichtet, und zwar am ENBW-Umspannwerk, dann am Stauwehr in Aistaig und sicherheitshalber am Stauwehr in Sulz."

Damit die ölhaltige Flüssigkeit eingefangen werden konnte, auch die an der Oberfläche, wurde zusätzlich in der Kläranlage ein Sonderbecken eingerichtet. Zudem wurden die Neckarböschung am Einsatzort sicherheitshalber abgebaggert und der Hof mittels Bindemittel vom Öl gereinigt. In Aistaig waren die Mitarbeiter der betroffenen Firma im Einsatz, um am Neckarwehr in der Dammstraße die ölhaltige Flüssigkeit abzusaugen.

Vor dem Betriebsgelände in der Neckarstraße befand sich die Einsatzzentrale der Feuerwehr. Dort dokumentierte das Team um Dieter Flügge auf großen Plakaten alle Maßnahmen, die ergriffen wurden. Und das ist wichtig: "Der Einsatzbericht ist später auch für die Ermittlungen von Bedeutung", erklärt Flügge, der an diesem Morgen gut beschäftigt war. Als Einsatzleiter war er ein gefragter Mann, sein Handy klingelte ständig. Bei einem Ölunfall werde eine Informationskette in Bewegung gesetzt. Ob Regierungspräsidium, Innenministerium oder Landespolizeidirektion, bei derlei Umweltproblemen wollten alle zeitnah eine Auskunft haben.

Als der Hof bereits größtenteils vom Öl gereinigt war, traf ein Sachverständiger vor Ort ein, der zusammen mit zwei Beamten den Saugwagen untersuchte, um den genauen Unfallhergang zu klären. Auch Erwin Esslinger, Geschäftsführer der betroffenen Firma, war schnell zum Unglücksort geeilt. "Nachdem ich es mitbekommen habe, bin sich sofort nach Oberndorf gefahren." Sichtlich schockiert sagte er: "Dass uns als Ölbetrieb so etwas passiert, ist eine absolute Katastrophe."

Ob es sich bei dem Unfall um menschliches Versagen oder technische Probleme gehandelt hat, konnte am Freitag noch nicht beantwortet werden. Auch die Höhe des Schadens war noch nicht bekannt. Die Beamten des Fachbereichs Gewerbe und Umwelt beim Polizeipräsidium Tuttlingen führen die entsprechenden Ermittlungen durch, die noch andauern werden.

Neben den Feuerwehr-Abteilungen Oberndorf und Aistaig waren auch das Wasserwirtschaftsamt sowie die Polizei im Einsatz.