Das neue Jahresthema lautet: "Wo wohnst du? Kommt und seht!" Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Seelsorgeeinheit Oberndorf führt Menschen behutsam durch den Advent

Von Claudia Holzer-Rohrer

Oberndorf. Das neue Jahresthema: "Wo wohnst du? Kommt und seht!" begleitet die Menschen in der Seelsorgeeinheit Oberndorf durch den Advent hin zu Christi Geburt in der heiligen Nacht.

Gestalterisch und inhaltlich holt der Adventsweg der Seelsorgeeeinheit Oberndorf die Menschen im Alltag ab, führt sie behutsam durch die Zeit der Veränderung um dann an Weihnachten bei der Krippe, beim Kind anzukommen.

So habe Pfarrer Bernhard Rapp in seinen letzten Krankheitswochen erstaunliche Kräfte entwickelt, um das neue Jahresthema aufzuarbeiten, die Konzeption für die vier Adventssonntage zu entwerfen und den Wegverlauf vorzugeben, um dann an Weihnachten auf die Frage "Herr, wo wohnst du" die einladende Antwort: "Kommt und Seht" zu erhalten.

Der rote Faden auf dem Weg nach Bethlehem sind die grauen Bausteine, ein Grundstoff der sich bis Weihnachten durchzieht, jedoch stets in wechselnder Form als Symbol dafür, "der inneren Veränderung auf die Spur zu kommen."

So dominierte den erste Advent ein übermächtiger Turm, darin ein Mensch, allein, eingesperrt in seine Ich-Bezogenheit, eingemauert in die Sorgen des Alltags, gefesselt von Ablenkung und Scheinwelt. "Seht, es werden Tage kommen", so der Untertitel, so die Verheißung der Schriftlesungen, die Vorschau auf eine bessere Zeit.

"Baut eine Straße" so forderte der zweite Advent heraus und schon sichtbar waren die Pflastersteine gelegt, aus dem Mauerwerk des Turms entnommen als Zeichen der Hoffnung und des Neubeginns. Das überdimensionale "Durchfahrt verboten"-Schild nahm die Warnung des Johannes auf, nicht in die falsche Richtung zu laufen, sondern "umzukehren und zu glauben".

Am dritten Advent, dem Gaudete-Sonntag, schimmerte im liturgischen Gewand das Weiß der nahenden Weihnachsfreude durch das Violett des Advents. Noch versperrte eine Mauer der großen und kleinen Nöte den weiteren Weg.

In diese bildliche Situation sprachen die Worte der Schrift von geschenkter Kraft, von zugesagtem Vertrauen. "Mit meinem Gott überspringe ich Mauern" – gemäß diesem Leitwort stellten dann die Kommunionkinder, die alle Adventssonntage im Gottesdienst aktiv mit dabei sind, ganz mutig ihr Abbild in das gestalterische Verkündigungsgeschehen, wo Gottes Sprungstab schon auf sie wartete.

Der vierte Advent wird dann den Weg öffnen für die "Begegnung mit Gott", er wird münden in ein bergendes Halbrund, geformt wie eine Schale, wie ausgestreckte Hände, als Ausdruck für ein offenes Herz, das bereit ist, Gott aufzunehmen. Maria und Elisabeth haben Gott in ihrem Leben seinen Platz eingeräumt, und so dürfen sie im Licht der vierten Kerze auf dem Platz stehen, der in der Heiligen Nacht dann Gottes Sohn zur Herberge wird.